20.11.2019
Berlin will erstmals eine flächendeckende Obdachlosenzählung durchführen und sucht dafür noch viele freiwillige Helfer. Für die am 29. Januar 2020 geplante Zählung haben sich bislang rund 1.000 Freiwillige gemeldet, wie die Sprecherin der Senatssozialverwaltung, Regina Kneiding, am Mittwoch auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Berlin sagte. Nötig seien aber mindestens 2.000 Helfer. "Wenn sich noch mehr Menschen beteiligen, erleichtert das die Arbeit", so Kneiding.
Für die erste flächendeckende Obdachlosenzählung, die unter dem Titel "Nacht der Solidarität" stattfindet, werden die freiwilligen Helfer den Angaben zufolge geschult. Die etwa einstündige Schulung soll ebenfalls am 29. Januar 2020 in den Stadtteilzentren stattfinden. "Ziel ist es, dass das gesamte Stadtgebiet abgedeckt wird. Es soll keine weißen Flecken geben", betonte die Sprecherin.
Neben der rein statistischen Erfassung von Menschen, die auf der Straße leben, seien auch Befragungen geplant. Die Angaben der Obdachlosen sollen dazu dienen, zielgenauere und passgenauere Hilfen für die Betroffenen anzubieten, so Kneiding.
Über den Bedarf an freiwilligen Helfern für die "Nacht der Solidarität" hatte zuerst die "tageszeitung" (Mittwoch) berichtet. Demnach ist die geplante Obdachlosenzählung in Berlin ein bislang einmaliges Pilotprojekt in Deutschland. Die Aktion orientiert sich aber an einer vergleichbaren Zählung in Paris. In der französischen Hauptstadt seien bei der letzten "Nuit de la Solidarité" rund 1.700 ehrenamtliche Helfer unterwegs gewesen, um die Obdachlosen der Stadt zu erfassen.
(epd)