28.09.2016
Renke Brahms, ist neues Mitglied im Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche Potsdam
Potsdam (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, ist neues Mitglied im Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche Potsdam. Das Aufsichtsgremium der Stiftung habe den leitenden Geistlichen der Bremischen Evangelischen Kirche in das Amt gewählt, teilte die Stiftung am Mittwoch in Potsdam mit. Der Theologe ist seit 2008 EKD-Friedensbeauftragter.
Dem Kuratorium der Garnisonkirchenstiftung gehören aus der EKD bereits der evangelische Militärbischof Sigurd Rink, der Bevollmächtigte beim Bund und der EU, Martin Dutzmann, und die Vorsitzende des bundesweiten evangelischen Kirchenparlaments und frühere Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer an. Vorsitzender des Kuratoriums ist der frühere EKD-Ratsvorsitzende und Berliner Altbischof Wolfgang Huber.
Brahms sei als Vertreter für Friedens- und Versöhnungsarbeit in das Gremium gewählt worden, hieß es. Im Turm der Garnisonkirche werde die Friedensarbeit in Brandenburg "einen Ort finden, an dem auch die Spur unserer Geschichte zurückverfolgt, analysiert und daraus gelernt werden kann", betonte Brahms.
Die evangelische Garnisonkirche wurde 1945 bei einem alliierten Luftangriff zerstört, die Ruine wurde 1968 in der DDR abgerissen. Bis dahin wurde ein Raum im Turm weiter als Kapelle genutzt. Der Wiederaufbau ist umstritten, Befürworter argumentieren unter anderem mit der Bedeutung für das Potsdamer Stadtbild. Gegner sehen die Barockkirche als Militärsymbol und argumentieren unter anderem mit der Nutzung des Gotteshauses für die NS-Inszenierung zur Reichstagseröffnung im März 1933.
Der Grundstein für den rund 38 Millionen Euro teuren Wiederaufbau des Kirchturms nach historischem Vorbild wurde bereits 2005 gelegt. Für weitere Baumaßnahmen fehlt bislang das Geld. Am historischen Standort steht inzwischen ein kleiner provisorischer Neubau, der eine Ausstellung beherbergt und für die Friedens- und Versöhnungsarbeit der Stiftung genutzt wird.
Die evangelische Kirche hat in diesem Jahr knapp fünf Millionen Euro Kredite für das Bauvorhaben zugesagt. Für den Turmbau wurde zudem ein kostengünstigeres Konzept unter Verzicht auf Schmuckelemente und Turmhaube vorgelegt, der Wiederaufbau soll so noch rund 26 Millionen Euro kosten. Über die Auszahlung von zwölf Millionen Euro Fördermitteln des Bundes, die vor mehreren Jahren in Aussicht gestellt wurden, ist noch nicht entschieden.
Internet
www.garnisonkirche-potsdam.de