07.07.2014
Die Namensgebung soll am 70. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 in einem Gottesdienst vollzogen werden.
7. Juli 2014. Potsdam (epd). Die Mitte 2011 eröffnete moderne Kapelle am historischen Standort der Potsdamer Garnisonkirche soll künftig Nagelkreuzkapelle heißen. Dies hat das Kuratorium der kirchlichen Baustiftung am Montag beschlossen, teilte die Stiftung im Anschluss in Potsdam mit. Die Namensgebung soll am 70. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 in einem Gottesdienst vollzogen werden, zu dem auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erwartet wird.
Mit dieser Namensgebung solle deutlich gemacht werden, dass in der Kapelle und nach deren Wiederaufbau auch in der Garnisonkirche ein Ort des Friedens und der Versöhnung entstehe, an dem «Geschichte erinnert, Verantwortung gelernt und Versöhnung gelebt werden wird», hieß es.
Das Nagelkreuz ist das Friedenssymbol der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft, die nach der Zerstörung der Kathedrale im britischen Coventry durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Es geht auf zwei Nägel zurück, die im Schutt der Ruine gefunden und zu einem Kreuz zusammengefügt wurden.
Zum militärischen Widerstand des 20. Juli gehörten auch Offiziere des Potsdamer Infanterie-Regiments 9 der NS-Wehrmacht, die zur Gemeinde der Garnisonkirche gehörten.