01.02.2015
1. Februar 2015. Potsdam/Berlin (epd). Die Stiftung und die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche haben den gestorbenen Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker gewürdigt. Weizsäcker, der seit 2012 Ehrenkurator der Stiftung war, sei "mit der Klarheit seiner Gedanken und Reden und seiner menschlichen Wärme ein großes Vorbild" gewesen, erklärte der Kuratoriumsvorsitzende und ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber am Sonntag.
Weizsäcker habe durch seine frühere Zugehörigkeit als Soldat zum Infanterieregiment Nr. 9, dessen Gottesdienstort die Garnisonkirche war, einen besonderen Bezug zu der 1945 zerstörten und 1968 abgerissenen Barockkirche gehabt, betonte der evangelische Berliner Altbischof. Bei seinem letzten Besuch in Potsdam zur Aufstellung der rekonstruierten Wetterfahne im Mai 2014 habe Weizsäcker sich erneut zum Wiederaufbau der Kirche als Lernort der deutschen Geschichte bekannt.
Mit seiner Rede vom 8. Mai 1985 habe Weizsäcker "Maßstäbe zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte" gesetzt, betonte Huber. Weizsäcker Worte und der Geist seiner berühmten Rede seien prägend für die inhaltliche Arbeit an der Garnisonkirche. "Ich bin sehr traurig und beklage den Verlust eines persönlichen Freundes", sagte der Berliner Altbischof. Stiftung und Fördergesellschaft seien dankbar für das Wirken Weizsäckers für die Zukunft des Landes und wüssten sich seinen Worten verpflichtet. Weizsäcker starb am Samstag mit 94 Jahren in Berlin.