14.04.2020
Die Gedenkveranstaltungen zum 75. Jahrestag des alliierten Bombenangriffs auf Potsdam im Zweiten Weltkrieg sind auf das kommende Jahr verschoben worden. Wegen der Corona-Pandemie sei nur am Läuten der Kirchenglocken von Brandenburgs Landeshauptstadt zur Uhrzeit des Beginns der Luftangriffe festgehalten worden, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Potsdam. Außerdem werde mit Zeitzeugenfilmen auf Youtube an die Ereignisse erinnert.
Bei der Bombardierung des Potsdamer Hauptbahnhofs am 14. April 1945 wurden große Teile der Innenstadt zerstört. Auch das Stadtschloss und die Garnisonkirche wurden stark beschädigt, das Kirchenschiff brannte aus. Beide Ruinen wurden später in der DDR abgerissen. Die Luftangriffe begannen um 22.16 Uhr, als die britische Luftwaffe erste Markierungsbomben über der Stadt abwarf. Bei dem Angriff kamen Schätzungen zufolge mindestens 1.500 Menschen ums Leben.
Auch wenn es wegen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht möglich sei, zum gemeinsamen Gedenken zusammenzukommen, sei das akustische Signal des Glockenläutens ein wichtiges Zeichen, betonte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Die digitalen Beiträge böten eine weitere Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Geschichte.
Vorgesehen war den Angaben zufolge zunächst unter anderem eine gemeinsam mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) geplante Gedenkveranstaltung. Dabei sollten Zeitzeugen und Fachleute über die Bombardierung Potsdams sprechen.
(epd)
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