Gedenken an DDR-Volksaufstand vor 61 Jahren

17.06.2014

Die Aufarbeitung des 17. Juni 1953 ist noch voll im Gange. Viele Fragen im Zusammenhang mit dem Volksaufstand in der DDR sind noch offen. Am Dienstag wurde deutschlandweit an das historische Datum erinnert.

17. Juni 2014. Zum 61. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR haben Politiker an die Opfer des 17. Juni 1953 erinnert. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) nannte bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Seestraße im Berliner Stadtteil Wedding die Proteste einen Aufstand "gegen schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen, für Freiheit und Demokratie". Dies seien Forderungen, die bis heute weltweit nur für eine Minderheit eingelöst wurden. Dabei seien Freiheit und Demokratie die Voraussetzung für nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Erfolg sowie für gesellschaftlichen Frieden, sagte der Bundeswirtschaftsminister in Anwesenheit von zahlreichen Zeitzeugen und am Aufstand des 17. Juni Beteiligten.

 

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mahnte, die Erinnerung an den Volksaufstand vor 61 Jahren wach zu halten. Anders als im Herbst 1989 habe der damalige Protest der DDR-Bürger zwar keinen Erfolg gehabt. Ohne die europäische Bürgerrechtsbewegung seit den 50er Jahren wäre der Mauerfall am 9. November 1989 aber undenkbar gewesen, unterstrich Wowereit.

 

Zu der Gedenkveranstaltung waren neben Opfern des Volksaufstandes unter anderem Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) gekommen. Im Angedenken an die Opfer hinterlegten Gabriel und Wowereit zusammen mit Joachim Fritsch, Geschäftsführer der Vereinigung 17. Juni 1953, einen Kranz an der Gedenkstätte. Unter den Gästen waren auch der evangelische Bischof Markus Dröge und Stasi-Unterlagenchef Roland Jahn.

 

Sachsens Justizminister Jürgen Martens (FDP) nannte den Volksaufstand neben der friedlichen Revolution von 1989 "eines der zentralen Ereignisse der DDR-Geschichte". Die Aufarbeitung der SED-Diktatur sei bis heute "notwendig für ein geschärftes Bewusstsein für den Rechtsstaat", erklärte Martens in Dresden. Zugleich würdigte der Minister die Arbeit der Verfolgtenverbände und Aufarbeitungsinitiativen.

 

Auch in Sachsen-Anhalt erinnerten die Menschen an den Aufstand vor 61 Jahren. In Magdeburg legten Landtags-Vizepräsident Gerhard Miesterfeldt (SPD) und der stellvertretende Landesvorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Carl-Gerhard Winter, Blumen an der Gedenktafel am Platz des 17. Juni nieder. In Halle und Wernigerode versammelten sich Menschen zum Gedenken bei mehreren Veranstaltungen.

 

Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD) nannte den Aufstand "ein bleibendes Signal" und würdigte den Mut der Menschen rund um den 17. Juni 1953. "Männer und Frauen sind damals gegen die Herrschenden aufgestanden und haben viel riskiert", sagte Matschie in Erfurt.

 

Beim Volksaufstand rund um den 17. Juni 1953 kam es zu Streiks und Demonstrationen in mindestens 400 Städten und Gemeinden sowie mehreren Hundert Betrieben. Es beteiligten sich daran bis zu 1,5 Millionen Menschen. Auslöser des Arbeiterprotestes waren die von der SED beschlossenen Erhöhungen der Arbeitsnormen. In vielen Orten wurden daraufhin Gebäude der SED und der Volkspolizei gestürmt und verwüstet. Erst mit Hilfe sowjetischer Militäreinheiten wurde der Aufstand niedergeschlagen. Dabei kamen mindestens 55 Menschen ums Leben. Bis zu 20.000 Demonstranten und Mitglieder von Streikkomitees wurden verhaftet. Die Bundesrepublik Deutschland beschloss nur wenige Wochen später, den 17. Juni zum "Tag der Deutschen Einheit" zu erklären.

 

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