15.08.2021
In der Gedenkstätte Leistikowstraße in Potsdam ist am Sonntag an die Gefangenen des Untersuchungsgefängnisses des sowjetischen Geheimdienstes erinnert worden. Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) würdigte dabei die Gedenkstätte als wichtigen Ort der Erinnerung und Aufarbeitung. „Es gibt wenige Haftanstalten, die in so beklemmender Authentizität erhalten geblieben sind, wie das ehemalige Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in der Leistikowstraße 1“, sagte Dünow.
Am 15. August 1945 hatte die sowjetische Militärspionage das ehemalige Pfarrhaus in der Potsdamer Leistikowstraße als Geheimdienstgefängnis in Betrieb genommen. Es war Teil der ehemaligen sowjetischen Geheimdienststadt ‘Militärstädtchen Nr. 7‘, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf einer Fläche von rund 16 Hektar mit mehr als 100 Gebäuden in der Nauener Vorstadt entstand. Wie viele Frauen und Männer bis 1991 in dem Gefängnis gefangen gehalten wurden, ist bis heute unbekannt. Im Jahr 1994 erfolgte die Rückgabe des Gebäudes an den Alteigentümer, den Evangelisch-Kirchlichen Hilfsverein.
Im Jahr 2008 wurde die Stiftung Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße gegründet, die von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten treuhänderisch verwaltet wird. Die Dauerausstellung informiert über die Geschichte des Haftortes und das Schicksal der Häftlinge. Das Land unterstützt die Stiftung in diesem Jahr mit rund 215.000 Euro.
(epd)