Gedenken an Holocaust-Opfer in Berlin

28.01.2021

In Berlin ist am Mittwoch an zahlreichen Orten an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert worden. Der 27. Januar als Jahrestag der Befreiung von Auschwitz sei ein zentrales Datum der Erinnerungskultur, sagte der Regierende Bürgermeister.

Berlin (epd). Mit Präsenz- und Online-Gedenkveranstaltungen ist am Mittwoch in Berlin an die Opfer des NS-Völkermordes erinnert worden. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erklärte, der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar als Jahrestag der Befreiung von Auschwitz ist und bleibe ein zentrales Datum der Erinnerungskultur. "Es ist unsere Pflicht, alles zu tun, um Freiheit, Demokratie und Rechtstaat zu schützen und zu bewahren", schrieb Müller auf Twitter. Dabei gehe es auch um unser aller Zukunft und um die Zukunft der nach uns kommenden Generationen. Der Regierende Bürgermeister nahm an der Gedenkstunde des Bundestags teil.

Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke) legte einen Kranz am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen nieder. Er rief dazu auf, allen Verschwörungsideologien und jedem Antisemitismus, Rassismus, Faschismus und Rechtsradikalismus entgegenzutreten. Von Berlin aus sei der Holocaust geplant und das millionenfache Morden befehligt worden. "Nie wieder!", heiße Solidarität mit Jüdinnen und Juden und mit jüdischem Leben heute, schrieb Lederer auf Twitter.

Weitere Kranzniederlegungen gab es auch am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas sowie am Gedenkort "Aktion T4" für die Opfer der NS-"Euthanasie". Der Vorsitzende des Bundesverbandes der evangelischen Behindertenhilfe, Frank Stefan, betonte, unser heutiges Handeln müsse immer wieder aufs Neue daran gemessen werden, was in der Schreckenszeit des Nationalsozialismus geschehen ist.

Am Mittwochabend beteiligten sich etwa 14 Gedenkstätten in Berlin an einem deutschlandweiten "Beleuchtungs-Flashmob", darunter das Holocaust-Mahnmal, das Deutsch-Russische Museum Karlshorst und der Gedenkort Güterbahnhof Moabit. Dabei wurden mit Kerzen, Scheinwerfern, Projektionen, Schriftzügen, Bildern und Filmen die Gedenkorte in Szene gesetzt. Bundesweit waren daran mehr als 100 Orte beteiligt.
Im Berliner Bezirk Pankow fand vor dem ehemaligen Jüdischen Waisenhaus eine Mahnwache für die Opfer der NS-Diktatur statt. Zudem wurde von der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Pankow zu einer Gedenkandacht in die Alte Pfarrkirche Pankow eingeladen.

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) forderte unterdessen, mehr über das Leben, die Verfolgung und Ermordung lesbischer Frauen in der Nazizeit zu forschen. Ein weiteres, noch wenig erforschtes Feld sei auch die Situation von trans- und intergeschlechtlichen Menschen im Nationalsozialismus, kritisierte der Verband. Eine demokratische Erinnerungskultur müsse die nationalsozialistische Verfolgungs- und Unterdrückungspolitik in ihrer Gesamtheit im Blick haben. Auch heute noch bestünden Lücken, die geschlossen werden müssten. Der Verband forderte erneut, in der Gedenkstätte Ravensbrück ein würdiges Gedenkzeichen für die im Frauen-KZ Ravensbrück inhaftierten, gefolterten und ermordeten Lesben zu schaffen.

Am 27. Januar 1945 wurde das NS-Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. 1996 wurde der 27. Januar zum nationalen Gedenktag erklärt.


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