10.04.2017
Das kleine Mahnmal soll am 23. April im Rahmen einer Feierstunde enthüllt werden
Berlin (epd). Mit einer Gedenkstele soll künftig an die Geschichte des kirchlichen "Sprachenkonvikts" in der DDR erinnert werden. Das kleine Mahnmal soll am 23. April im Rahmen einer Feierstunde enthüllt werden, wie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Montag mitteilte. Dazu wird unter anderem der Ratsvorsitzende der Bundesstiftung Aufarbeitung und frühere DDR-Außenminister, Markus Meckel (SPD), der am Sprachenkonvikt studierte, erwartet.
Auch die Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin, Ulrike Trautwein, der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), sowie die Vorsitzende des Konviktsrats, Dorothea Wendebourg, werden Grußworte sprechen. Die Gedenkstele wird aus Mitteln des Fördervereins des Theologischen Konvikts sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur errichtet.
Von 1950 bis 1991 beherbergte das Haus in der Ost-Berliner Borsigstraße 5 das "Sprachenkonvikt" der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Nach dem Mauerbau 1961 wurde es zu einer selbstständigen Kirchlichen Hochschule, die Studierende der Theologie auf den kirchlichen Dienst vorbereitete.
Das "Sprachenkonvikt" war zur Zeit der DDR ein Ort freier Bildung, der geistigen Auseinandersetzung und des politischen Engagements, hieß es weiter. 1989 wurde hier die Gründung der Sozialdemokratischen Partei (SDP) durch Absolventen geplant. Dozenten und Studierende beteiligten sich an der Bürgerbewegung "Demokratie jetzt" und setzten sich vielfältig für eine demokratische Erneuerung der DDR ein.
Seit der Fusion des "Sprachenkonvikts" mit der Theologischen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität und der Kirchlichen Hochschule Zehlendorf betreibt die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz das Haus als Studierendenwohnheim. Es beherbergt den Angaben zufolge derzeit 75 Studierende aller Fachrichtungen.
Info
Die Feierstunde zur Enthüllung der Gedenkstele findet am Sonntag, 23. April, 16 Uhr, im Theologischen Konvikt, Großer Saal, Borsigstraße 5, 10115 Berlin-Mitte, statt.
Internet
www.theologischeskonvikt.de
Orte
Theologisches Konvikt, Borsigstraße 5, 10115 Berlin