30.03.2015
Pfarrer Heino Winkler neuer Gefängnisseelsorger
29. März 2015.Brandenburg an der Havel (epd). Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Brandenburg an der Havel hat einen neuen Gefängnisseelsorger. Der 56-jährige evangelische Pfarrer Heino Winkler wurde am Sonntag mit einem Gottesdienst offiziell in sein Amt eingeführt. An der Feier nahmen Vertreter von Kirchen und Justiz sowie zahlreiche Häftlinge teil.
Anlässlich der Neubesetzung der Stelle betonte Brandenburgs Justizminister Helmuth Markov (Linke), Seelsorge unterstütze die Bemühungen, Insassen so zu betreuen, dass sie nach ihrer Haft wieder den Weg zurück in die Mitte der Gesellschaft finden. "Sie kann eine Brücke zur erfolgreichen Wiedereingliederung von Gefangenen bilden und wir sind deshalb daran interessiert, den Gefangenen eine passende religiöse Betreuung zu ermöglichen", erklärte der Justizminister. Zudem seien Seelsorger auch für die JVA-Mitarbeiter wertvolle Gesprächspartner.
Winkler hatte seine neue Aufgabe bereits zum Jahresbeginn übernommen, wie die die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mitteilte. Die Gefangenen zu besuchen, sei zentraler biblischer Auftrag, betonte Bischof Markus Dröge. Die kirchliche Arbeit von gut ausgebildeten Gefängnisseelsorgern könne Brücken schlagen aus der abgeschlossenen Welt der Justizvollzugsanstalt hinein in Kirche und Gesellschaft.
Heino Winkler stammt aus Frankfurt an der Oder und ist seit 1985 für die evangelische Kirche tätig. Sein beruflicher Werdegang begann als Medizinstudent und Krankenpfleger in Greifswald, 1987 nahm er in Ost-Berlin das Studium der evangelischen Theologie auf. Vor Beginn seiner Tätigkeit für die JVA Brandenburg an der Havel war er 14 Jahre lang Krankenhausseelsorger und Pfarrer im Maßregelvollzug. Winkler war zuletzt als Seelsorger im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin-Wilmersdorf tätig.
Gefängnisseelsorger halten in den Justizvollzugsanstalten Gottesdienste und Andachten und sind für Häftlinge, Angehörige und Bedienstete Gesprächspartner und Helfer. Ihre besondere Stellung erlaube es, tragfähige Beziehungen zu Gefangenen aufzubauen, hieß es. Gefängnisseelsorger könnten auch das Misstrauen zwischen Häftlingen und Personal überbrücken und Spannungen zwischen Gefangenen abbauen.