«Gerechter der Völker»: Ausstellung über Pfarrer Horst Symanowski

23. April 2014. Berlin (epd). In der Friedenskirche der Stephanus-Stiftung in Berlin-Weißensee eröffnet am Freitag eine Ausstellung zu Leben und Werk Horst Symanowskis (1911-2009). Der evangelische Pfarrer war Mitglied der Bekennenden Kirche (BK) und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Gemeinsam mit seiner ersten Frau Isolde wurde Symanowski 2002 von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als «Gerechter der Völker» geehrt. Das Ehepaar hatte während des Krieges in seiner Wohnung Juden versteckt.

In der Ausstellung, zu der Gossner Mission und Gossner Konvent einladen, werde das Wirken Symanowskis noch einmal lebendig, kündigte das Berliner Missionswerk am Mittwoch an. Er sei ein großer Mann der Gossner Mission und eine herausragende Gestalt des deutschen Protestantismus im 20. Jahrhundert gewesen.

Nach dem Krieg gehörte Symanowski zu den wichtigsten Theologen in der kirchlichen Industrie- und Sozialarbeit. So gründete er im Auftrag der Gossner-Mission 1948 das «Seminar für kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft», in dem er andere Theologen und Pfarrer mit der Welt der Arbeit vertraut machte. Als 1956 die KPD in Westdeutschland verboten wurde, besuchte der Pfarrer kommunistische Stadträte im Gefängnis und setzte sich für die Wiederzulassung ihrer Partei ein.

Symanowski organisierte den ersten Ostermarsch gegen Atomwaffen in Mainz und wurde zum Mitbegründer des «Komitees zur Verteidigung der Grundrechte - gegen Berufsverbote». Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums wurde der Theologe bis 2003 vom Verfassungsschutz überwacht. Die Ausstellung ist bis 14. Mai zu sehen.