20.05.2021
Berlin (epd). Ein vor wenigen Tagen geschändeter Gedenkstein für eine Synagoge in Berlin-Hohenschönhausen ist am Donnerstag wieder eingeweiht worden. Der Stein samt Erinnerungstafel in der Konrad-Wolf-Straße gegenüber dem Sportforum war zu Beginn der Woche mit grüner Farbe übergossen worden. Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein rief bei der Wiedereinweihung zur Solidarität mit Juden auf.
Der Stein erinnere an das Glück und den Segen, dass es heute wieder jüdisches Leben in dieser Stadt gibt: „Nie wieder darf das bedroht sein, nie wieder dürfen wir hinnehmen, wenn Jüdinnen und Juden in Angst leben, angegriffen werden, die Erinnerung bedroht wird“, so der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
An der Feier als „Zeichen der Solidarität mit den Jüdischen Gemeinden in Berlin“ nahmen auch die Kantorin Esther Hirsch von der Synagogengemeinde Sukkat Schalom und der Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Michael Grunst (Linke), teil.
Der Gedenkstein erinnert an die ehemalige Synagoge der Jüdischen Gemeinschaft Hohenschönhausen, die dort von 1935 bis 1938 stand. Er war von Unbekannten in der Nacht zu Montag mit grüner Farbe überschüttet worden. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Der Gedenkstein mit Tafel war im April 2000 enthüllt worden.
epd ost phi bue