Görlitzer Kirchenjuristin Kempgen bekommt Sächsischen Verdienstorden

Berlin/Görlitz (epd). Die frühere Görlitzer Oberkirchenrätin Margrit Kempgen erhält am 5. Juni den Sächsischen Verdienstorden. Die 69-jährige Juristin habe mit ihrem Wirken im kirchlich-kulturellen Bereich die geistige Tradition des evangelischen Schlesiens vermittelt und bewahrt, teilte die sächsische Staatskanzlei am Freitag in Dresden zur Begründung mit. Insgesamt würden 17 Personen die höchste staatliche Auszeichnung des Freistaates bekommen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) überreicht die Orden im Dresdner Schloss. Mit der Auszeichnung ehrt der Freistaat Menschen, die sich im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße engagiert haben.

Zu ihnen gehört in diesem Jahr auch Rafal Dutkiewicz (59), der von 2002 bis 2018 Stadtpräsident von Breslau war und sich in dieser Funktion für ein harmonisches Zusammenleben von Polen und Deutschen einsetzte. Zudem bekommen unter anderem der Dresdner Architekt Torsten Kulke (53) und der frühere Universitätsrektor in Dresden, Achim Mehlhorn (80), den Verdienstorden.

Kempgen ist Vorstandsmitglied der Kirchlichen Stiftung Evangelisches Schlesien. Bis 2018 war sie Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin in der Evangelischen Kulturstiftung in Görlitz. Viele Restaurierungsprojekte in der Region wie die Frauenkirche und Lutherkirche in Görlitz habe die Juristin durch erworbene Fördermittel des Bundes, des Freistaates Sachsen und verschiedener Stiftungen entscheidend vorangebracht, hieß es.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, würdigte Kempgen für ihr besonderes Engagement. Sie habe sich "große Verdienste bei der Förderung, Bewahrung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes in der schlesischen Oberlausitz erworben", erklärte er. Ihre Unterstützung der Evangelischen Kulturstiftung Görlitz habe dazu beigetragen, "Brücken zwischen Polen und Deutschen, zwischen Katholiken und Protestanten" zu bauen.

Der Sächsische Verdienstorden wurde 1996 gestiftet und erstmals am 27. Oktober 1997 verliehen. Insgesamt darf die Zahl der lebenden Ordensträger 500 nicht überschreiten. Bisher wurde der Sächsische Verdienstorden der Staatskanzlei zufolge 320 Mal verliehen.


Info
Die Auszeichnungszeremonie findet am 5. Juni, 17 Uhr in der Fürstengalerie des Residenzschlosses Dresden statt.

Orte
Residenzschlosses Dresden, Taschenberg 2, 01067 Dresden (Eingang: Grünes Gewölbe - Bärengarten).