29.05.2021
In einem Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist am Freitag an die Gründung von Amnesty International vor 60 Jahren erinnert worden. Die Menschenrechtsorganisation war am 28. Mai 1961 von dem britischen Rechtsanwalt Peter Benenson ins Leben gerufen worden, um weltweit gegen Menschenrechtsverletzungen anzukämpfen.
Amnesty setze sich für all diejenigen ein, die auch heute tagtäglich willkürlich von Regierungen bedroht, verfolgt, getötet oder inhaftiert werden, sagte der Generalsekretär von Amnesty Deutschland, Markus N. Beeko. Dazu gehörten der belarussische Blogger Roman Protassewitsch und seine Freundin Sofija Sapega, die diese Woche nach Minsk entführt wurden. Dazu gehörten auch die inhaftierte iranische Rechtsanwältin Nasrin Soutoudeh, der saudische Blogger Raif Badawi, der Wikileaks-Gründer Julian Assange oder der türkische Unternehmer Osman Kavala.
Dazu zählten aber auch Tausende, deren Namen wenig oder gar nicht bekannt seien und „deren schmerzliches Seufzen droht, überhört zu werden“, sagte Beeko: „Sie alle vertrauen darauf, dass wir sie sehen, sie hören.“
Gedächtniskirchen-Pfarrerin Kathrin Oxen sagte in ihrer Predigt, aus der Gefangenschaft befreit zu werden, der Unterdrückung und dem Unrecht entronnen zu sein, gehöre zu der prägenden Erfahrung, die das Volk Israel mit seinem Gott gemacht habe. Gott sei immer der Gott der Unterdrückten und Gefangenen und trete für ihre Rechte ein.
Amnesty ist heute in über 100 Ländern aktiv mit gut zehn Millionen Engagierten. In Deutschland zählt die Organisation über 30.000 Mitglieder und über 100.000 Unterstützer.
(epd)