22.01.2019
Nach einem Meinungsaustausch von Spitzenvertretern beider Seiten sagte der evangelische Bischof Markus Dröge am Montag in Potsdam, die Kirche werbe für eine offene, sachorientierte Diskussionskultur und trete rechtsextremen und populistischen Parolen entschieden entgegen.
Potsdam (epd). Die Grünen-Fraktion im Brandenburger Landtag und die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz haben mit Blick auf die Landtagswahl im September zu einer fairen und sachlichen Auseinandersetzung aufgerufen. Nach einem Meinungsaustausch von Spitzenvertretern beider Seiten sagte der evangelische Bischof Markus Dröge am Montag in Potsdam, die Kirche werbe für eine offene, sachorientierte Diskussionskultur und trete rechtsextremen und populistischen Parolen entschieden entgegen. Grünen-Fraktionschef Axel Vogel sagte, das Anwachsen des Rechtsextremismus und die Verrohung der politischen Auseinandersetzung werde auch von seiner Partei mit Sorge betrachtet: "Diesen Tendenzen gilt es in den bevorstehenden Diskussionen im Wahljahr 2019 durch Einstehen für unsere freiheitlichen Werte, für Demokratie und Pluralität gegenzuhalten", fügte er hinzu.
Weitere Themen des Meinungsaustausches waren den Angaben zufolge der Strukturwandel in der Lausitz, die Rolle der Kirche für das Leben im ländlichen Raum, staatliche und freie Trägerschaften von Schulen anderer Einrichtungen und die friedliche Revolution in der DDR vor 30 Jahren.
Bischof Dröge versicherte, seine Kirche stehe an der Seite der Menschen Brandenburgs: "Wir sind an vielen Orten auch dort erreichbar, wo es weder ein Lebensmittelgeschäft, noch eine Schule oder einen Arzt mehr gibt." Die Kirche trete für möglichst gleichwertige Lebensbedingungen in den Dörfern und Städten sowie soziale Gerechtigkeit ein.
Grünen-Fraktionschef Vogel sagte: "Uns eint, dass wir zu ernsthafter Klimaschutzpolitik und zum Ausstieg aus der Braunkohle keine Alternative sehen, weil wir unsere Erde nur so vor einem Klimakollaps mit unumkehrbaren Schäden für Mensch und Natur bewahren können." Mit der evangelischen Kirche sei man gemeinsam der Auffassung, dass der Ausstieg nur zusammen mit den vom Strukturwandel betroffenen Menschen gestaltet werden könne.