Hedwigs-Kathedrale bekommt neues Kreuz

Die im Umbau befindliche Berliner St. Hedwigs-Kathedrale soll künftig offenbar ohne Kuppelkreuz auskommen. Das Erzbistum Berlin will am Montag das Muster eines geplanten Kreuzes auf dem sogenannten Tympanon über der Säulenvorhalle der Kathedrale präsentieren, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Es gehe zunächst darum, Eindrücke zu sammeln, wie das Kreuz über dem Haupteingang "im städtebaulichen Gefüge aus unterschiedlichen Perspektiven" wahrgenommen wird.

Die 1773 geweihte Hedwigs-Kathedrale ist die älteste und bekannteste katholische Kirche Berlins. Modell für den Kuppelbau neben der Berliner Staatsoper stand das Pantheon in Rom. Wegen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen ist die Kirche seit September 2018 geschlossen. Die Eröffnung ist für 2023 geplant.

Zur Begründung für das geplante Kreuz auf dem Portikus heißt es nun, die Kuppel der Kathedrale sei im Vergleich zum evangelischen Berliner Dom und dem wieder errichteten Stadtschloss niedriger und daher aus der Ferne kaum zu sehen. Vom Bebelplatz und von der Behrenstraße aus betrachtet sei der Bau mit dem Kreuz auf dem Portikus viel klarer als Kirche zu erkennen, so Dompropst Tobias Przytarski. Das Kuppelkreuz hingegen verschwinde aus dem Sichtfeld, sobald man sich der Kathedrale nähert. Der neue Standort sei denkmalrechtlich bereits genehmigt, hieß es weiter.

Kritik an den Plänen kommt von der Initiative "Freunde der Hedwigskathedrale". Sie protestiert seit Jahren gegen den Umbau. Ihr geht es vor allem um den Erhalt der 1963 abgeschlossene modernen Innenraumgestaltung des Architekten Hans Schwippert (1899-1973).

(epd)