Höchster Denkmalschutzpreis für Äbtissinnen in Heiligengrabe

Heiligengrabe/Bonn (epd). Die Äbtissinnen des nordbrandenburgischen Klosters Stift zum Heiligengrabe (Landkreis Prignitz) erhalten die "Silberne Halbkugel" des Deutschen Nationalkomitees für Denkmal-schutz. Die Äbtissinnen hätten über 20 Jahre hinweg, "schrittweise, beharrlich und außerordentlich engagiert" das teils stark gefährdete Ensembles des Klosters wiederhergestellt hätten, hieß es in der Begründung des Komitees am Dienstag in Bonn. Mit der Ausstellung "Preußens Frauenzimmer" von 2001 sei das Klosterstift zum Heiligengrabe wieder "auf die kulturelle Landkarte" zurückgekehrt, mit "Beharrlichkeit, Klugheit und Geschick" sei es gerettet worden.

Das Komitee würdigte, dass das denkmalpflegerische Gesamtkonzept die landes- und kirchen-geschichtliche Stellung des Klosters sowie die geistlichen, geistigen, kulturellen, regionalen und baulichen Anforderungen berücksichtige. "Diese konzeptionelle Arbeit ermöglichte die Anerkennung
als Baudenkmal von nationaler Bedeutung", befanden die Experten.

Insgesamt vergab das Nationalkomitee in diesem Jahr fünf mal die "Silberne Halbkugel", darunter auch an Stephan Prinz zur Lippe für seinen persönlichen Einsatz zum Erhalt der Falkenburg bei Detmold und an den Arbeitskreis Werbener Altstadt zur Bewahrung der "kleinsten Hansestadt der Welt" in Werben in Sachsen-Anhalt. Die Preise werden am 24. Oktober bei einem Festakt im Gerhard Hauptmann Theater in Görlitz überreicht.

Der Deutsche Preis für Denkmalschutz gilt als die höchste Auszeichnung für denkmalpflegerisches Engagement in Deutschland. Der Karl-Friedrich-Schinkel-Ring für außergewöhnliches Lebensleistungen im Bereich Denkmalschutz wurde in diesem Jahr nicht vergeben. Dafür gab es vier Journalistenpreise für Autoren, die in besonderer Weise über Aspekte des Denkmalschutzes berichteten, sowie einen Internetpreis.