03.04.2015
An sieben Stationen wurden Teile aus der Passionsgeschichte vorgetragen.
3. April 2015. Berlin (epd). Mehrere hundert Gläubige haben nach Veranstalterangaben am Karfreitag mit einer Prozession durch die historische Mitte Berlins an das Leid in der Welt und an die Kreuzigung Christi erinnert. Die sieben Stationen des etwa anderthalbstündigen Schweigemarsches führten vom Berliner Dom unter anderem über die St. Marienkirche und Hedwigs-Kathedrale zum Französischen Dom auf dem Gendarmenmarkt.
An der Spitze der Prozession wurde ein rund ein Zentner schweres und mehr als drei Meter hohes grünes Holzkreuz getragen. Neben Bischof Markus Dröge und der Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein nahmen auch der Ökumenebeauftragte des Erzbistums Berlin, Matthias Fenski, sowie die beiden russisch-orthodoxen Geistlichen Abt Daniil Irbits und Pater Daniel Dolgov an der Prozession teil. Zudem beteiligten sich auch einige Flüchtlinge an dem Schweigemarsch.
An den jeweiligen Stationskirchen trugen Pfarrerinnen und Pfarrer Teile aus der Passionsgeschichte vor. Ergänzt wurden sie durch aktuelle Nachrichtentexte, vorgelesen von RBB-Abendschau-Moderator Sascha Hingst. «Damit verdeutlichen wir, dass die Passionsgeschichte, das Leiden und Sterben Gottes in und an dieser Welt, hochaktuell sind», sagte Superintendent des Kirchenbezirks Stadtmitte, Berthold Höcker.
Die Karfreitagsprozession wurde erstmals 2010 vom heutigen Bischof der hannoverschen Landeskirche und damaligen Berliner Generalsuperintendenten Ralf Meister und Superintendent Höcker, initiiert. Sie knüpft an die Jahrhunderte alte Tradition von Schweigeprozessionen zum Karfreitag in anderen Regionen an.