Intendantin Reim: Frauenquote nur erster Schritt

30. Juni 2014. Berlin (epd). RBB-Intendantin Dagmar Reim hält eine Quote in Aufsichtsräten für nicht ausreichend, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Dies könne nur ein erster Schritt sein. «Viel wichtiger ist es, Frauen im operativen Geschäft an der Spitze zu haben», sagte die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) der «Berliner Zeitung» (Samstagsausgabe). Wegen ihres Engagements in der Frauenförderung sollte Reim am Samstag in Berlin mit dem Preis «Weise Eule» der Initiative ProQuote ausgezeichnet werden. Reim war 2003 die erste Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland.

Der RBB hat nach eigenen Angaben im öffentlich-rechtlichen Rundfunk den höchsten Anteil von Frauen in Führungspositionen. Er lag 2013 bei 42,3 Prozent. Reim sagte dazu der «Berliner Zeitung», bei ihrem Amtsantritt vor elf Jahren habe diese Quote bei 22,8 Prozent gelegen - was damals schon ungewöhnlich hoch gewesen sei. Bezüglich der Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen sei sie mittlerweile der Überzeugung, dass dies mit Freiwilligkeit nicht zu erreichen sei. «Auch jene, die vorgeben, gerne Frauen in Führungspositionen fördern zu wollen, argumentieren oft, es gebe leider keine Kandidatinnen», sagte die RBB-Intendantin. Dies zeige, dass letztlich niemand freiwillig verzichte.