16.09.2020
Vertreter verschiedener Religionen und aus der Politik haben am Mittwoch gemeinsam die diesjährige Berliner Interkulturelle Woche eröffnet. Die Veranstaltungsreihe steht unter dem Motto "Zusammen leben, zusammen wachsen - gemeinsam gegen Rassismus in Berlin". Zum Auftakt gab es ein Friedensgebet in der Berliner Flüchtlingskirche mit Vertretern von Judentum, Christentum und Islam sowie eine digitale Podiumsdiskussion. Die Berliner Interkulturelle Woche findet bis 4. Oktober statt. Bundesweit wird sie vom 27. September bis 4. Oktober begangen.
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, machte bei dem multireligiösen Friedensgebet auf die prekäre Lage der Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos aufmerksam: "Wir alle sind geschockt von den Bildern und Nachrichten, die uns vom Lager Moria auf Lesbos in diesen Tagen erreichen." Die Pläne der Bundesregierung, 1.500 betroffene Menschen aufzunehmen, seien ein Anfang. "Aber es muss mehr geschehen", sagte der Bischof. Der Bundesinnenminister sei aufgefordert, die Wege dafür zu öffnen. "Ganz vorne steht im Namen Gottes: Menschlichkeit, Humanität, Hilfe. Schnell. Umfassend", so Stäblein.
An dem Friedensgebet nahmen den Angaben zufolge für die jüdischen Gläubigen Roland Elieser Baron, für die muslimischen Gläubigen Meho Travljanin und für die christlichen Gläubigen neben Stäblein auch Pfarrer Sylvester Ajunwa teil. Im Anschluss sollte eine Podiumsdiskussion zur Rassismusprävention in Kirche, Religion und Gesellschaft mit der Landesintegrationsbeauftragten stattfinden.
(epd)