03.09.2014
3. September 2014. Soest/Berlin (epd). Der diesjährige Friedenspreis des deutschen Islam-Archivs geht an den Berliner Rabbiner Tovia Ben-Chorin und die Wiener Historikerin Valeria Heuberger. Der undotierte Muhammad-Nafi-Tschelebi-Preis wird für die Förderung des Dialogs zwischen Juden, Christen und Moslems verliehen und soll am 26. Oktober in Paderborn überreicht werden, teilte das Zentralinstitut Islam-Archiv am Mittwoch in Soest mit.
Tovia Ben-Chorin erhalte die Auszeichnung für sein Engagement für die Versöhnung von Juden und Muslimen, erläuterte Islam-Archiv-Leiter Salim Abdullah die Entscheidung. Der Sohn des israelischen Religionswissenschaftlers Schalom Ben-Chorin gibt weltweit Seminare und ist aktiv im jüdischen, christlichen und moslemischen Trialog. Ben-Chorin ist auch Direktoriumsmitglied des Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam sowie Dozent in der Ausbildung für Rabbiner und Kantoren.
Valeria Heuberger habe sich in Österreich für die Eingliederung von Muslimen stark gemacht, hieß es weiter. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Balkankommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat sich in Lehrveranstaltungen und zahlreichen Veröffentlichungen mit der Geschichte des Islams in Südosteuropa und Osterreich befasst.
Der seit Ende der 90er Jahre vergebene Preis ist nach dem Syrer Muhammad Nafi Tschelebi benannt, der das Zentralinstitut 1927 in Berlin gründete. Unter den bisherigen Preisträgern sind die Islamforscherin Annemarie Schimmel, die frühere Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John sowie der ehemalige Generalsekretär des Weltrates der Kirchen, Konrad Raiser, und Landesrabbiner Henry G. Brandt aus Augsburg.