22.01.2021
Anlässlich des internationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus erklingt in der Berliner Synagoge Pestalozzistraße ein Konzert aus der Reihe "Lebensmelodien", coronabedingt ohne Publikum. Das Konzert wird am 27. Januar von RBB-Kultur ab 20.04 Uhr übertragen, wie der Evangelische Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg in Berlin mitteilte. Aufgeführt werde Musik aus der ehemaligen Sowjetunion und den Städten Amsterdam, Florenz und Berlin, sagte der Initiator der Konzertreihe, Superintendent Michael Raddatz. Erklingen sollen Melodien, die an jüdischen Feiertagen gesungen wurden und "die in den unmenschlichsten Situationen Hoffnung und Trost spendeten".
Gestaltet wird das Konzert demnach vom Kantor der Synagoge, Isidoro Abramowicz, dem Nimrod-Ensemble mit Christophe Horak und Oscar Bohórquez an der Violine, an der Viola Francesca Zappa, dem Cellisten Claudio Bohórquez und dem israelischen Klarinettisten Nur Ben Shalom. Michael Cohen-Weissert arrangierte die Musik. Ergänzt würden die "Lebensmelodien" durch biografische Texte und Briefe der Komponistinnen und Komponisten, die von der Schauspielerin Isabel Karajan gelesen werden.
Die Konzertreihe "Lebensmelodien" führt jüdische Musik aus der Zeit von 1933 bis 1945 auf, die überwiegend verloren ging oder in Vergessenheit geriet. Die Reihe war im November 2020 gestartet und ist auf zwei Jahre angelegt. Geplant sind demnach bis Ende 2022 bundesweit zehn Konzerte in Konzerthäusern, Kirchen und Synagogen. Das Projekt wird vom Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, gefördert.
(epd)
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