28.07.2014
In einer öffentlichen Erklärung appelliert der Verband an alle Verantwortlichen in der Politik, die Grundsätze des Rechtsstaates zu verteidigen «und dafür zu sorgen, dass alle, auch die jüdischen Bürger, in Frieden und Sicherheit leben können».
28. Juli 2014. Berlin/Bielefeld (epd). Die Union progressiver Juden in Deutschland (UpJ) hat antisemitische Parolen auf Demonstrationen zum Nahost-Konflikt scharf kritisiert. «Wir verurteilen auf das Schärfste den Versuch, diesen Konflikt zum Anlass zu nehmen, weltweit und auch in Deutschland Judenhass und Rassismus zu schüren», erklärte die Union progressiver Juden am Montag in Bielefeld und Berlin. Die Gewalt der Nahost-Konflikte dürfe nicht «auf die Straßen unserer Städte» eingeschleppt werden.
In einer öffentlichen Erklärung appelliert der Verband an alle Verantwortlichen in der Politik, die Grundsätze des Rechtsstaates zu verteidigen «und dafür zu sorgen, dass alle, auch die jüdischen Bürger, in Frieden und Sicherheit leben können». Alle Gutwilligen werden aufgerufen, die Errungenschaften eines friedlichen Zusammenlebens der Religionen und Kulturen zu verteidigen. Die mahnenden Worte aus der Politik, den Kirchen sowie einiger Vertreter der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland seien dankbar zur Kenntnis genommen worden.
Die Union progressiver Juden beklage die Opfer auf allen Seiten, hieß es weiter. So werde mit der Gemeinschaft Israels und den betroffenen Familien um Soldaten getrauert, die bei der Verteidigung ihrer Heimat ums Leben kamen. «Unser Mitgefühl gehört auch den unschuldigen zivilen Opfern unter der israelischen und palästinensischen Bevölkerung.» Unterzeichnet ist die Erklärung auch von dem Vorsitzenden der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland, Henry G. Brandt.
Die Union progressiver Juden in Deutschland vertritt insgesamt 24 Mitgliedsgemeinden sowie drei weitere liberale Organisationen in der gesamten Bundesrepublik und steht in der Tradition des in Deutschland begründeten aufgeklärten, liberalen Judentums.