Käßmann fordert religiöse Bildungsangebote für Kinder

29.06.2014

Bischof Dröge würdigt Bildungsfreiheit im Osten seit dem Mauerfall

30. Juni 2014. Berlin (epd). Bundesweit gibt es über 1.000 evangelische Schulen. Sie stehen Kindern verschiedener Kultur und Religion offen. Seit 20 Jahren werden sie durch die Evangelische Schulstiftung der EKD gefördert. Am Freitag wurde das Jubiläum in Berlin gefeiert.

 

Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat mehr religiöse Bildungsangebote gefordert. "Auch wenn in unserem Land die Säkularisierung unübersehbar ist, denke ich grundsätzlich: Kinder brauchen Religion", sagte Käßmann am Freitag auf einem Symposium zum 20-jährigen Bestehen der Evangelischen Schulstiftung der EKD in Berlin. Junge Menschen würden auch heute existenzielle, tiefe und religiöse Fragen stellen. Es sei ein "Armutszeugnis", wenn diese von den Eltern nicht beantwortet würden. Kinder und Jugendlichen müssten "erst eine Religion kennenlernen, um sich dann eines Tages dafür oder dagegen entscheiden zu können", fügte die frühere EKD-Ratsvorsitzende hinzu.

 

Die Reformationsbotschafterin betonte auch, dass junge Menschen von heute mehr als jede andere Generation künftig vor "enormen ethischen Entscheidungen" stünden. Sie müssten Stellung beziehen in großen gesellschaftliche Fragen wie Gentechnologie, Fortpflanzungsmedizin, Sterbehilfe oder Energiegewinnung. "Deshalb brauchen Kinder klare eigene Wertvorstellungen, die ihnen helfen, eine klare Grundhaltung zu finden", sage Käßmann.

 

Neben Wertevermittlung und Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein sei zudem eine stärkere individuelle Förderung von Kindern im deutschen Bildungssystem gefordert. Jedes einzelne Kind müsse spüren gebraucht zu werden, betonte Käßmann. Sie bezeichnete es als "deprimierend", dass viele Schüler heutzutage das Gefühl hätten, Leistungserwartungen nicht erfüllen zu können.

 

Auch der Berliner Bischof Markus Dröge betonte, dass Bildung, die einseitig auf Fachwissen und Fertigkeiten ausgerichtet sei, zu kurz greife. Wenn Maßstäbe verantwortlichen Lebens vernachlässigt würden, "bleiben Gemeinsinn und friedliches Zusammenleben auf der Strecke", sagte Dröge bei einem Festgottesdienst zum Jubiläum der Evangelischen Schulstiftung der EKD. Dabei wurde auch das 10-jährige Bestehen der Schulstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gefeiert.

 

Dröge erinnerte daran, dass es in den neuen Bundesländern erst seit dem Mauerfall Bildungsfreiheit gebe. Davor hätten Christen unter dem ideologischen Einheitsbildungssystem der DDR massiv gelitten. Mittlerweile seien die evangelischen Schulen in den neuen Bundesländern "eine Erfolgsgeschichte". Seit 1994 förderte die Evangelische Schulstiftung mit einem Gesamtvolumen von fast zehn Millionen Euro 135 Schulneugründungen, die meisten auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Dröge betonte, dass diese Schulen allen Kindern unabhängig von Kultur, Konfession, Religion oder sozialer Herkunft offen stehen. Der Bischof forderte erneut, dass die öffentlichen Schulen in kirchlicher Trägerschaft als konstitutiven Teil des öffentlichen Bildungssystems anerkannt und gefördert werden, wie Schulen in staatlicher Trägerschaft.

 

Zum Abschluss des Jubiläums-Symposiums verlieh die Evangelische Schulstiftung der EKBO gemeinsam mit der Bundesstiftung Aufarbeitung Preise im Schülerwettbewerb, der sich unter dem Motto "frei und mutig" mit dem Überleben in der DDR-Diktatur auseinandersetzte. Mit dem ersten Preis wurde Ronja Duppel, Schülerin der neunten Klasse an der Evangelischen Schule Neuruppin für ihre Arbeit zu "Vertragsarbeiter und Rechtsextremismus in der DDR" ausgezeichnet.

 

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