Käßmann: Reformationsjubiläum als Chance begreifen

18.06.2014

Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat für eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Reformator Martin Luther (1483-1546) geworben.

18. Juni 2014. Berlin (epd). Die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat für eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Reformator Martin Luther (1483-1546) geworben. Das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 sollte als Chance begriffen werden, den eigenen Blick zu weiten, sagte Käßmann am Dienstagabend in Berlin bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema «Luthermythen und das Image des Reformators».

 

Luther habe als Symbolfigur neben seinen genialen Gaben - der Sprache, der Durchsetzungsfähigkeit, des Mutes, des Glaubens und der Überzeugungskraft - eben auch Schattenseiten gehabt wie etwa seine Intoleranz, sagte die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende. Das 16. Jahrhundert sei eine Zeit des Umbruchs gewesen und Luther eines seiner prägenden Gesichter. So habe er gemeinsam mit anderen Reformatoren etwa einen gewaltigen Bildungsimpuls gegeben. Der Berliner Historiker und Luther-Biograf Heinz Schilling plädierte auf der Veranstaltung in der Französischen Friedrichstadtkirche dafür, Luthers Denken und Handeln im historischen Kontext seiner Zeit zu betrachten. Dies sei eine Verpflichtung gegenüber der in den vergangenen Jahren gewachsenen Gedenkkultur in den Gedenkstätten, die sich mit der Gewaltherrschaft im 20. Jahrhundert auseinandersetzen. Deren Fundament bestehe in der «geradezu gnadenlosen» und rationalen Bereitschaft, der Geschichte ins Gesicht zu blicken, betonte Schilling. Zu dieser «historischen Kontextualisierung» gehöre es auch, die «Mitagierenden» Luthers «ins Auge zu fassen». Im 16. Jahrhundert habe es viele prägende Persönlichkeiten gegeben, unterstrich Schilling. Um die «Weltwirkung der Reformation» vor nahezu 500 Jahren heute einer säkularen Gesellschaft nahe zu bringen, reiche es nicht aus, dies theologisch-dogmatisch zu begründen. 2017 komme es darauf an, zu zeigen, dass Kirche und Religion Demokratie und Freiheit nicht verhindert, sondern zu deren Entwicklung beigetragen haben, sagte der Experte für europäische Geschichte der frühen Neuzeit. Die Evangelische Kirche feiert 2017 den Beginn der Reformation vor 500 Jahren.

 

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