07.04.2017
Die evangelische Reformationsbotschafterin Margot Käßmann hat dazu aufgerufen, die aktuelle gesellschaftspolitische Bedeutung der Reformation stärker in den Blick zu rücken
Berlin (epd). Die evangelische Reformationsbotschafterin Margot Käßmann hat dazu aufgerufen, die aktuelle gesellschaftspolitische Bedeutung der Reformation stärker in den Blick zu rücken. Es gehe beim 500. Reformationsjubiläum nicht um eine "Lutherparty", sondern darum, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen, sagte die evangelische Theologin am Freitag bei der Frühjahrstagung der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Berlin.
Die Reformation habe die Menschen mündig gemacht, "sogar so mündig, ohne Religion zu leben", sagte Käßmann. Diese vom Staat garantierte Freiheit werde jedoch von Antisemitismus, Fundamentalismus und anderen antidemokratischen Tendenzen gefährdet. Diesen Herausforderungen müsse sich auch die Kirche stellen.
Zum Reformationsjubiläum gehöre auch zu zeigen, dass die evangelische Kirche problematische Entwicklungen der Vergangenheit hinter sich gelassen habe. "Wir haben die nationalistische Enge überwunden", betonte Käßmann: "Wir werden 2017 in internationaler Perspektive feiern."
Die evangelische Kirche habe heute "einen weiten Horizont", auch durch Gemeindemitglieder aus aller Welt und Partnerbeziehungen zu Kirchen in anderen Ländern, betonte Käßmann: "Christsein kennt keine nationalistischen Grenzen."
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