Käßmann: Wittenberger Weltausstellung macht Mut für die Zukunft

10.09.2017

Drei Fragen an Reformationsbotschafterin Margot Käßmann

Wittenberg (epd). Nach 16 Themenwochen mit Gesprächsrunden, Andachten und einem internationalen Kulturprogramm ist die Wittenberger Weltausstellung Reformation am Sonntag zu Ende gegangen. Nicht selten stand das Großereignis zur Feier des 500. Reformationsjubiläums in der Kritik - und die hohen Ausgaben der Kirche einer geringen Nachfrage gegenüber. Der Evangelische Pressedienst (epd) sprach mit der Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der ehemaligen Bischöfin und Ratsvorsitzenden Margot Käßmann.

 epd: Frau Käßmann, weshalb endet die Weltausstellung schon heute und nicht am 31. Oktober, dem Stichtag des Reformationsjubiläums?

 Käßmann: Die Weltausstellung war als große Open-Air-Veranstaltung auf gutes Wetter angewiesen. Wir haben uns daher entschieden, durch die Sommerferien aller Bundesländer zu gehen. Mit deren Ende enden nun auch wir. Unsere Haupt- und Ehrenamtlichen haben außerdem vier Monate lang durchgehend Programm gemacht. Noch länger wäre gar nicht möglich.

 epd: In der ersten Hälfte war die Weltausstellung mau besucht. Die Veranstalter hielten aber stets daran fest, dass die Anzahl der Besucher nicht so wichtig sei. Sind alleine durch die Qualität der Angebote die Kosten für das Reformationsjubiläum in Millionenhöhe zu rechtfertigen?

 Käßmann: Ja, der Anlauf war hart. Die letzten Wochen in Wittenberg waren so gut besucht wie ich es mir von Anfang an gewünscht hätte. Für mich sind die Ausgaben aber in jedem Fall gerechtfertigt. Hätten wir es nicht gewagt, das Reformationsjubiläum hier am Ausgangsort in Ostdeutschland zu feiern, hätte man uns das zum Vorwurf gemacht. Die Landeskirchen haben die Weltausstellung finanziert und am Ende müssen wir abrechnen. Sollte es dann ein Defizit geben, was derzeit noch nicht absehbar ist, müssen wir gemeinsam überlegen, wie wir damit umgehen.

 epd: Welchen Effekt haben die Reformationsfeierlichkeiten über innerkirchliche Kreise und die Lutherstadt Wittenberg hinaus?

 Käßmann: Im Ausland ist die Bedeutung Wittenbergs als Zentrum der Reformation oft viel bekannter als bei uns. Mein Eindruck ist, dass die Lutherstadt und die Reformationsbewegung nach diesem Jahr auch in Deutschland klar verankert sind. Eine junge Generation ist durch diesen Sommer geprägt worden: Tausende begeisterte Konfirmanden, 4.200 Pfadfinder, 220 Volunteers sowie die Teilnehmenden der Summer School, des Global Schools Day oder des interreligiösen Stipendiatenprogramms Dialogperspektiven. Was die Weltausstellung ermöglicht hat ist, dass Menschen niedrigschwellig zu religiösen Veranstaltungen kommen konnten. "Luther und die Avantgarde", das Asisi-Panorama oder die Konzerte hinter der Schlosskirche waren ganz große Erfolge, die besonders von Menschen besucht wurden, die keine Mitglieder der Kirche sind. Ich denke, dass wir hier in Wittenberg einige Formate gefunden haben, die uns langfristig ermutigen, mehr Debatten aus dem geschützten Kirchenraum in den öffentlichen Raum zu tragen.

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