Kietzer Kirche im ehemaligen Sperrgebiet ist Dorfkirche des Monats

Kietz (epd). Brandenburgs Dorfkirche des Monats Oktober steht an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Kietz an der Elbe bei Lenzen (Kreis Prignitz). Mit der Errichtung der Sicherungsmaßnahmen an der Grenze stand die zwischen 1892 und 1894 errichtete Kietzer Kirche im Sperrgebiet und durfte nicht mehr genutzt werden, teilte der Förderkreis Alte Kirchen am Dienstag in Berlin mit. Nach dem Ende der DDR fand man eine Ruine vor, die wegen Einsturzgefahr bauaufsichtlich gesperrt werden musste. Das Dach war undicht, Wasser war in das Gebäude eingedrungen, der Hausschwamm hatte sich ausgebreitet. Sogar über einem Abriss des Kirchengebäudes wurde nachgedacht.

Engagierte Bewohner gründeten 1999 den Förderverein Kietzer Kirche. Nach den ersten Sicherungsarbeiten wurde die Kirche wieder gottesdienstlich genutzt. Bis 2012 dauerte die schrittweise Sanierung, durch die das Kirchengebäude wieder zu einem Mittelpunkt des Lebens in der Region wurde. Die Gesamtfinanzierung trugen weitgehend die örtliche Kirchengemeinde, der Förderverein und der Kirchenkreis. Auch der Landkreis, die Sparkassenstiftung, der Förderkreis Alte Kirchen und die Landeskirche beteiligten sich. Am Samstag werden in der Kietzer Kirche mit dem 125. Jahrestag der Kirchweih, dem 30. Jahrestag des Mauerfalls und dem 20. Jahrestag der Fördervereinsgründung drei Jubiläen in einem Festgottesdienst gefeiert.

Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg stellt seit mehreren Jahren jeden Monat eine Kirche vor, um auf Sanierungsbedarf oder vorbildliche Instandsetzungen aufmerksam zu machen.


Info
Festgottesdienst Kietzer Kirche, Samstag, 5. Oktober um 14 Uhr

Internet
www.altekirchen.de

Orte
Kietz, 19309 Lenzerwische