26.02.2015
Dem Fußballweltverband die Rote Karte zeigen
27. Februar 2015. Görlitz (epd). Die kirchliche Kritik an den FIFA-Plänen, die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar in die Trauer-, Advents- und Weihnachtszeit zu verlegen, reißt nicht ab. "Es ist an der Zeit, dem Fußballweltverband die Rote Karte zu zeigen", erklärte der Görlitzer Generalsuperintendent der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Martin Herche, am Donnerstag. Es sei nicht akzeptabel, dass "die einen still an den Gräbern ihrer Lieben stehen" und sich andere womöglich zur gleichen Zeit lautstark über ein entscheidendes WM-Tor begeisterten, kritisierte Herche.
Auch die einmalige Atmosphäre des Görlitzer Christkindlmarktes sei durch die WM bedroht, wenn dort statt Liedern des Bach-Chores das nächste Spiel im Public Viewing angesagt werde, kritisierte Herche. Die Besinnlichkeit der Adventszeit und die Vorfreude auf Weihnachten dürften nicht "vom emotionalen Auf und Ab eines kollektiven Fußballtaumels" überlagert werden. "Es ist an der Zeit, dass die weltweite Gemeinschaft der Kirchen aller Konfessionen und auf allen Kontinenten sich dafür gegenüber der FIFA stark macht", forderte Herche. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sollte damit beginnen.