Kirchen unterstreichen Bedeutung des Osterfestes

3. April 2015. Berlin (epd). Die beiden großen Kirchen in Berlin haben in ihren Osterbotschaften die Bedeutung des Osterfestes für die Christen betont. Ostern gebe der Hoffnung ein Ziel, sagte der evangelische Bischof Markus Dröge. "Ein neues Lebensmodell wird uns anvertraut. Die Grausamkeiten dieser von Tod und Ungerechtigkeit gezeichneten Welt behalten nicht das letzte Wort."

Die Osterbotschaft fordere heraus, dem Leben eine Zukunft zu geben, Verantwortung zu übernehmen für die kommenden Generationen und die Überlebensfähigkeit der Natur sagte Dröge weiter. "Denn wer Hoffnung hat, lebt nicht nur für heute." Menschen würden motiviert, sich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen, für ein Leben, das die Not der Anderen sieht.

Der Diözesanadministrator des Erzbistum Berlins, Prälat Tobias Przytarski, sagte zu Ostern gehöre die Angst vor dem Tod, die Liebe zu diesem Leben und die Hoffnung auf Auferstehung. Er erinnerte an den 1943 auf einem Transport in das KZ Dachau gestorbenen früheren Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg, der während der Nazizeit bis zu seiner Verhaftung 1941 jeden Abend in der St. Hedwigskathedrale für die verfolgten Juden gebetet habe.

Sein biblischer Leitspruch "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst" sei auch heute noch gültig, wenn Menschen vertrieben, wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihres Geschlechts verfolgt und ermordet werden, betonte Przytarski. Einspruch gegen Unrecht und Engagement für Verfolgte, diese Charaktermerkmale des später selig gesprochenen Lichtenbergs seien für ihn bis heute Vorbild, so der katholische Geistliche.