16.04.2020
Die Kirchen in Deutschland hoffen auf Lockerungen der Corona-Beschränkungen auch für Gottesdienste. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Bischofskonferenz äußerten sich vor einem Treffen mit der Bundesregierung am Freitag in Berlin zuversichtlich. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch betont, dass Bund und Länder das Gespräch mit den Kirchen suchten und wüssten, "dass wir gemeinsame Lösungen finden müssen".
Die katholische Kirche werde in das für Freitag im Bundesinnenministerium geplante Gespräch einen Vorschlag einbringen, wie Religionsausübung und Infektionsschutz gleichermaßen gewährleistet werden können, kündigte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Mittwochabend an. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, erklärte, er sei zuversichtlich, dass man sich mit der Bundesregierung und den Ländern auf "verantwortbare Formen des Gottesdienstes" einigen könne.
Der Görlitzer katholische Bischof Wolfgang Ipolt erhofft sich von den Gesprächen zwischen Religionsvertretern und dem Bund "eine sinnvolle Einigung über die Möglichkeit von öffentlichen Gottesdiensten". Er erklärte: "Wir können und müssen uns und unseren Nächsten schützen, aber wir dürfen uns nicht von Infektionsangst oder gar Todesangst treiben lassen."
Bund und Länder wollen die Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie größtenteils bis zum 3. Mai verlängern. Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen und Synagogen sowie religiöse Feierlichkeiten und Veranstaltungen sollen zunächst weiter nicht stattfinden.
(epd)