04.11.2019
Aktivisten der Kirchenasylbewegungen aus Deutschland, Kanada und den USA treffen sich ab 4. November an der US-mexikanischen Grenze. Geplant sind Beratungen, wie unter verschärften Strafandrohungen das christliche Gebot der Nächstenliebe erfüllt und die Menschenrechte bewahrt werden können, sagte der frühere Migrationsbeauftragte der evangelischen Landeskirche, Hanns Thomä, am Samstag in Berlin. Zudem soll darüber diskutiert werden, wie humanitäre Hilfe und die Rettung von Menschenleben weiterhin gewährleistet werden können.
Thömä gehört zusammen mit dem Berliner Pfarrer und Mitbegründer von Asyl in der Kirche Jürgen Quandt einem internationalen Kirchenasyl-Netzwerk an, das sich nach eigenen Angaben seit etwa zwei Jahren einmal im Monat zu einer Internetkonferenz trifft, um aktuelle Probleme und Lösungsansätze zu besprechen. Basis der Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Erklärung, die "International Sanctuary Declaration". Darin wurden gemeinsame Grundsätze des Flüchtlingsschutzes und der Arbeit mit Flüchtlingen vereinbart.
Im Rahmen der elftägigen Reise sollen auch Flüchtlingsinitiativen in Mexiko besucht werden. Auf dem Programm stehen Treffen mit Aktivisten unter anderem in Tucson (Arizona), Nogales (Mexiko), in der Sonora-Wüste (Arizona), in El Paso (Texas) und in Cuidad Juarez (Mexiko). Von deutscher Seite aus nehmen elf Personen teil, hieß es. Darunter sind Vertreter von Asyl in der Kirche, des Flüchtlingsrates Berlin, Women in Exile, Borderline Europe und Sea Watch.
(epd)