Kleines Potsdamer Glockenspiel soll bald wieder erklingen

Das in der DDR errichtete Glockenspiel auf dem Alten Friedhof in Potsdam kann bald wieder erklingen. Der sanierte Spieltisch des 1985 zum Gedenken an die „Antifaschisten und Kämpfer der Arbeiterbewegung“ eingeweihten Carillons mit 24 Glocken soll vor dem Einbau am Mittwoch öffentlich präsentiert werden, teilte das Orgelbauunternehmen Alexander Schuke am Montag in Potsdam mit. Für die Sanierung habe sich insbesondere der evangelische Theologe und Carilloneur Reinhard Kwaschik eingesetzt. Der Pfarrer im Ruhestand habe Spenden dafür eingeworben und der Stadt zur Verfügung gestellt.

Das 24-tönige Carillon in einem achteinhalb Meter hohen Turm wurde den Angaben zufolge von der Glockengießerei Schilling in Apolda gegossen. Der Bau des Carillons sei 40 Jahre nach der Zerstörung des Glockenspiels in der Garnisonkirche ein kleiner Neustart der Carillon-Tradition von Potsdam und Berlin gewesen, hieß es. Nach dem Ende der DDR sei das Carillon auf dem Alten Friedhof Potsdam in Vergessenheit geraten und nur noch wenig gespielt worden.

Der Entwurf für die „Klingende Stele“ stammt den Angaben zufolge von dem Künstler und Grafiker Werner Nerlich (1915-1999), dessen Frau Dorothea Nerlich das Taubenrelief mit Klinkern aus dem Klinkerwerk Großräschen künstlerisch gestaltet habe. Bei der derzeitigen Sanierung würden Beschäftigte der Orgelbauwerkstatt Alexander Schuke unter anderem alle Verschleißteile des Glockenspiels ersetzen und Feuchtigkeitsschäden beheben, sodass künftig wieder kleinere Konzerte auf dem Friedhof möglich seien.

(epd)