Klimaproteste in Berlin mit mehreren tausend Menschen

25.09.2020

"Klimaschutz ist Menschenschutz", "Save the Earth, not the Coal" und "There is no Planet B": Die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" hat am globalen Aktionstag auch in Berlin wieder deutlich Position bezogen. Tausende beteiligten sich.

"Kein Grad weiter": Am sechsten "globalen Klimastreik" haben sich in Berlin mehrere tausend vor allem junge Menschen beteiligt. Dabei zogen am Freitag verschiedene Demonstrationen, darunter auch Fahrradfahrer, durch das Regierungsviertel. Auch an einem Sitzstreik am Brandenburger Tor beteiligten sich trotz kühlem Regenwetter und nassem Boden zahlreiche Jugendliche. Die Polizei sprach am frühen Freitagabend von rund 8.000, die Veranstalter von mehr als 20.000 Teilnehmern.

Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf sagte bei der Kundgebung am Brandenburger Tor, er sei "überwältigt, wie viele gekommen sind", obwohl der langersehnte Regen ausgerechnet zum Protesttag eingesetzt habe. Auch die Organisatoren aus der "Fridays for Future"-Bewegung zeigten sich positiv überrascht, dass sich nach einem starken Temperatursturz und ausgiebigem Niederschlag so viele Menschen an den Protesten beteiligten. "Wir sind so unfassbar viele", sagte eine Sprecherin auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor: "Es ist wirklich krass."

Die Coronakrise sei sehr groß, sagte Rahmstorf, der die Abteilung für Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung leitet. Die Klimakrise sei jedoch um ein Vielfaches dramatischer, betonte der Wissenschaftler. Sie werde die Erde noch über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg belasten. Selbst wenn der Kohlendioxidausstoß auf null reduziert werden könne, werde die nächste in rund 50.000 Jahren fällige Eiszeit ausfallen, weil selbst dann noch zu viel CO2 in der Atmosphäre sei.

Auch der Meeresspiegel werde noch lange Zeit ansteigen, betonte Rahmstorf: "Die Klimakrise macht keine Pause." An vielen Orten zeige sich derzeit, dass die globale Erwärmung auch das Waldbrandrisiko massiv verschärfe. Im Atlantik sei eine Rekordhurrikansaison zu verzeichnen.

Es gebe jedoch auch gute Nachrichten, betonte Rahmstorf, der sich bei "Scientists for Future" engagiert. Vor fünf Jahren hätten Umweltverbände ein Positionspapier mit Forderungen zur Eindämmung der Erderwärmung vorgelegt. Heute würden solche Vorschläge von der EU-Kommissionspräsidentin aufgegriffen. Dies sei zwar nicht ausreichend, aber ein "sehr großer Fortschritt", sagte Rahmstorf: "Diesen Fortschritt haben wir zum großen Teil 'Fridays for Future'" zu verdanken."

Die Themen des Berliner Aktionstags reichten vom Protest gegen Massentierhaltung über Klimaveränderungen als Fluchtursachen bis zur Unterstützung indigener Völker in Brasilien gegen illegale Goldsucher und Holzfäller. "Wir kämpfen hier, ihr kämpft dort", sagte eine Vertreterin der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt: "Für den Amazonas, gegen den Klimawandel."

Mit dem Aktionstag am Freitag sollte der öffentliche Druck für den Klimaschutz wieder verstärkt werden. Allein in Deutschland waren an rund 450 Orten Aktionen angekündigt. "Macht weiter", sagte Rahmstorf am Brandenburger Tor in Berlin: "Wir brauchen euch." An die Freitags-Demonstrationen in Deutschland sollte sich ein Aktionswochenende mit Schwerpunkt in den rheinischen Kohlerevieren anschließen.

(epd)

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