Kopten erinnern an ermordete Ägypter

22.02.2015

Die wiederholte Ermordung ägyptischer Christen in Libyen durch islamistische Extremisten hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Auch in Deutschland. Hier leben mehrere Tausend Kopten. Sie fordern Solidarität mit den bedrohten Kopten in Libyen.

 

Berlin (epd). Mit Gottesdienst und einem Schweigemarsch haben am Freitag in Berlin Kopten an die Ermordung von 21 ägyptischen Christen in Libyen durch islamistische Terroristen erinnert. Der Bischof der koptischen Diözese in Deutschland, Anba Damian, forderte die Bundesregierung auf, ihren Einfluss in der Region geltend zu machen und mit der ägyptischen Regierung zu kooperieren: "Die Kopten sind weiter bedroht. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende."

 

An einem Trauergottesdienst in der Koptisch-Orthodoxen Kirche im Berliner Stadtteil Lichtenberg nahmen am Vormittag rund 100 Menschen teil. Am Nachmittag beteiligten sich an einem Schweigemarsch vom Berliner Dom zum Brandenburger Tor etwa 150 Menschen. Die am Sonntag durch ein Video veröffentlichte Enthauptung von 21 ägyptischen Christen durch einen Ableger des "Islamischen Staats" (IS) in Libyen hatte weltweite Empörung ausgelöst.

 

Auch Europa stehe mittlerweile auf der Zielscheibe der Extremisten, sagte Damian weiter: "Die Situation ist ernst." Er berichtete von weiteren aktuellen Geiselnahmen in Libyen durch den "IS"-Ableger. So seien aus Rache wegen der ägyptischen Luftschläge gegen die "IS" in Libyen vom Montag erneut 35 ägyptische Christen gefangen genommen worden, "nur weil sie Christen sind". Damian rief zugleich zur Solidarität mit den Angehörigen der Opfer auf.

 

Von der ägyptischen Regierung forderte Damian, die Diskriminierung der Christen im Land zu bekämpfen. Dazu gehöre auch, die Religionszugehörigkeit künftig nicht mehr im Personalausweis aufzuführen. Zugleich lobte er, dass in Ägypten nach der Ermordung der 21 ägyptischen "Gastarbeiter" in Libyen Staatstrauer ausgerufen worden sei.

 

Am Freitagabend wollte der ägyptische Botschafter in Deutschland, Mohamed Higazy, zusammen mit dem Bischof der koptischen Diözese in Deutschland, Anba Damian, in Berlin Kondolierende empfangen, hieß es weiter. Weitere Gedenkgottesdienste sind am Dienstag im koptisch-orthodoxen Kloster in Höxter (Nordrhein-Westfalen) sowie am Mittwoch in der koptischen Kirche in Berlin geplant.

 

Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus und gehört damit zu den ältesten Kirchen. Weltweit wird die Zahl der Gläubigen auf rund zehn Millionen geschätzt, die meisten leben in Ägypten. In Deutschland zählt die Kirche etwa 10.000 Mitglieder. Das koptisch-orthodoxe Kloster in Höxter an der Weser ist Dienstsitz von Bischof Damian.

 

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