Künftiger Berliner Bischof für kreative Mitgliedschaftsregeln

07.11.2019

Christian Stäblein plädiert für mehr Kreativität bei Kirchenmitgliedschaften. So sollte es auch Fördermitgliedschaften oder ruhende Mitgliedschaften geben. "Vom Beschimpfen" kämen die Leute nicht zurück.

Loccum/Berlin (epd). Der designierte Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, spricht sich für die Möglichkeit einer abgestuften Kirchenmitgliedschaft aus. "Die Menschen sollten schon mitmachen dürfen, auch wenn der Weg zur Taufe noch wachsen muss", sagte er am Mittwoch im niedersächsischen Loccum. Stäblein, derzeit noch Propst in Berlin, tritt am 16. November die Nachfolge des Berliner Bischofs Markus Dröge an.

Der künftige Bischof hält ein klares Profil der Kirche bei gleichzeitiger Kreativität in den Mitgliedschaftsregeln für nötig. So sollte es auch Fördermitgliedschaften oder ruhende Mitgliedschaften geben. Wenn Menschen in der "Rush-Hour des Lebens" für den Hausbau oder das Studium der Kinder sparen, sollte die Kirche nicht noch nachtreten und Briefe verschicken, in denen steht, was Ausgetretene alles nicht mehr dürften. "Vom Beschimpfen kommen die Leute nicht zurück", sagte der leitende Theologe. Stattdessen könnte man vereinbaren, dass jemand einige Jahre keine Kirchensteuer zahlt, aber dennoch Mitglied bleibt.

Er erlebe den Wunsch nach kirchlicher Begleitung vor allem dort, "wo Fragen von Schicksal, Schuld und Tod drängend sind", sagte Stäblein weiter. Das gelte etwa für die Seelsorge bei Polizei und Feuerwehr oder in Krankenhäusern, die in Berlin und in Brandenburg hoch im Kurs stünden. Der künftige Bischof plädierte darüber hinaus für eine Stärkung des Religionsunterrichtes und von evangelischen Schulen.

Weiter sagte der Theologe, im Osten Deutschlands habe der Staat eine Tendenz beschleunigt, die sich zunehmend auch im Westen zeige: Religionsfreiheit werde vor allem als "negative Religionsfreiheit" interpretiert. Man wolle "frei sein von Religion". Doch die sogenannte Freiburger Studie, die eine Halbierung der Mitgliederzahlen bis 2060 prognostiziert, habe auch im mitgliederschwachen Brandenburg einen Schock ausgelöst. "Selten habe ich den Satz, ein Dorf ohne Kirche wollen wir uns nicht vorstellen, so oft gehört wie in den letzten Monaten", betonte Stäblein: "Gerade von Nichtmitgliedern."

Stäblein war bis zum Sommer 2015 Konventual-Studiendirektor des Predigerseminars in Loccum und zuvor Pastor an der St. Martinskirche Nienburg. Im August 2015 wechselte er als Propst nach Berlin. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die er künftig leiten wird, hat gut 940.000 Mitglieder in knapp 1.250 Gemeinden in Berlin, Brandenburg und der sächsischen Region Görlitz. Der Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung liegt im Schnitt bei 15 Prozent.

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