21.10.2021
Die Seebrücke Potsdam ruft für Freitag zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Landtag auf. Damit soll die geplante 24-Stunden-Mahnwache gegen die Neonazi-Kleinspartei der „III. Weg“ am Folgetag in Guben unterstützt werden, kündigte die Seebrücken-Initiative am Donnerstag in Potsdam an. Der „III. Weg“ mobilisiert für Samstag zu illegalen Grenzpatrouillen in und um Guben herum, um Flüchtlinge, die über Belarus über die grüne Grenze nach Polen eingereist sind, vom Grenzübertritt nach Deutschland abzuhalten. Die Seebrücke Potsdam spricht von einer Form von Selbstjustiz und Menschenjagd, die sofort gestoppt werden müsse.
Ein Netzwerk von Brandenburger Initiativen will deshalb ab Samstag ab 14 Uhr in Guben eine 24-stündige Mahnwache gegen die Neonazis abhalten. Es sei wichtig, auch in der Nacht Präsenz zu zeigen, da genau dann der „III. Weg” seine “Grenzüberwachung” durchführen wolle, heißt es in dem Aufruf.
„Wir wollen den Neonazis nicht die Region überlassen. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass Asyl ein Menschenrecht ist und bleibt“, heißt es darin: „Gerade die aktuellen erschreckenden Bilder aus Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban sollten uns zum Handeln zwingen.“
Gegenüber dem Nachrichtenportal „t-online“ erklärte die Bundespolizei, sie habe den Aufruf des „III. Wegs“ im Blick. Man stehe in enger Abstimmung mit den Landesbehörden in Brandenburg und arbeite auch mit dem polnischen Grenzschutz zusammen. Laut Bundesinnenministerium wurden seit August etwa 4.500 illegale Grenzübertritte an der polnisch-deutschen Grenze verzeichnet.
(epd)
Aufruf Mahnwache Guben: http://u.epd.de/1zqy