Leistungen für Flüchtlinge vom Oranienplatz enden am 1. Oktober

29. September 2014. Berlin (epd). Den Flüchtlingen vom Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg droht nach Angaben des Arbeitskreis «Gesundheit und Menschenrechte Berlin» zum 1. Oktober endgültig Ausweisung und Obdachlosigkeit. An dem Tag liefen die Verträge des Berliner Senats mit den unterstützenden karitativen Verbänden aus, warnte der Zusammenschluss von Ärzten, Krankenpflegern, Heilpraktikern und Psychotherapeuten am Freitag in der Bundeshauptstadt. Vielen Flüchtlingen, denen ursprünglich auf dem Oranienplatz von Mitgliedern des Senats Unterstützung bei der Suche nach Arbeit zugesagt wurde und gegenüber denen der Eindruck einer möglichen Umverteilung nach Berlin vermittelt wurde, drohe nun, nach nahezu zweijährigem Leben in der Hauptstadt der Verlust professioneller sozialer Unterstützung.

Dass alternativ in Italien, anderen EU-Ländern oder anderen Bundesländern mögliche Wohn-, Behandlungs- und Arbeits- oder Einkommensmöglichkeiten bestehen, sei in den meisten Fällen nicht sichergestellt worden, kritisierte der Arbeitskreis. Den Menschen stehe eine Zukunft in Ausgrenzung, Hunger und Kälte bevor. Zudem drohe ihnen durch die weitere Verschlechterung des Zuganges zu medizinischer Versorgung eine Gefährdung ihrer Gesundheit.

Der Arbeitskreis protestiere entschieden gegen eine Politik, die die Gesundheit der Menschen, für die sie Verantwortung übernommen hat, nicht schützt. «Wie sollen wir Menschen therapieren und heilen, denen bewusst Unterstützung und Perspektive verweigert wird?» Die Mitglieder seien «empört und fassungslos» und fordern vom Berliner Senat weiteres Obdach und weitere soziale Unterstützung für die Flüchtlinge, die das «Einigungspapier Oranienplatz» unterschrieben haben. Zudem müsste ihre medizinische Behandlung weiter sicher gestellt werden. Der 26. September ist der bundesweite Tag des Flüchtlings