Lewitscharoff kritisiert "banale" Predigten

29.04.2014

In einer Rede zu den zehn Geboten der Bibel sagte sie am Dienstagabend laut Redemanuskript in Berlin, der Sonntag verkomme mehr und mehr zu einem reinen Urlaubs- und Kaffeefahrtentag.

29. April 2014. Berlin (epd). Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff hat in ihrer Kritik an Predigten in heutigen Gottesdiensten nachgelegt. In einer Rede zu den zehn Geboten der Bibel sagte sie am Dienstagabend laut Redemanuskript in Berlin, der Sonntag verkomme mehr und mehr zu einem reinen Urlaubs- und Kaffeefahrtentag. "Auch ich kann mich nur selten dazu entschließen, an diesem besonderen Tag einem Gottesdienst beizuwohnen, weil mir in aller Regel die Predigt derart banal vorkommt, dass ich die Kirche missmutiger verlasse, als ich in den gottgeweihten Raum eingetreten bin", sagte sie.

 

Lewitscharoff war im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Dekalog heute" aufgefordert worden, zum dritten Gebot "Du sollst den Feiertag heiligen" zu reden. Die Autorin warnte bei er Veranstaltung in der Neuen Nationalgalerie davor, die Bindung an die Gemeinde zu verlieren, wenn man nicht zum Gottesdienst in die Kirche geht. Die Bindung befreie von einer zu sehr ins Private driftenden Gottesanbetung. Ebenso könne sie "als Korrektur dienen vor der allzu krausen Selbstauslegung, die eine Religion nach eigenem Wohnzimmermaß ausstaffiert", sagte Lewitscharoff.

 

Die Autorin hatte bei einer Diskussion im Februar in Leipzig moderne Sprache in Gottesdiensten als "neumodisches Gewaber" kritisiert. Die Georg-Büchner-Preisträgerin stand zuletzt wegen Äußerungen über künstliche Befruchtung in der Kritik. Kinder, die auf diese Weise gezeugt wurden, bezeichnete sie in einer Rede Anfang März in Dresden als "Halbwesen" und "zweifelhafte Geschöpfe". Die Äußerungen nahm sie inzwischen zurück.

 

Zu den damaligen Kritikern gehörte auch der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge. Weil sie die "zu drastischen Worte" zurückgenommen habe, müsse nun unterschieden werden zwischen der damaligen Rede und dem Anliegen der Autorin, sagte Dröge am Dienstag. In seinem Grußwort betonte er dennoch, ethische Reden müssten notwendig Diskussion und Streit wecken. Lewitscharoff betonte in ihrer Rede, "mit einer allzu absichernden Ausgewogenheit der Rede" komme man "nicht allzu weit".

 

Die Veranstaltung "Dekalog heute" der kirchlichen St. Matthäus- und Guardini-Stiftung findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Die Reihe zu ausgewählten Geboten soll auch der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 dienen.

 

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