Machbarkeitsstudie für Umgebung von Garnisonkirchturm Potsdam geplant

Potsdam (epd). Für die Gestaltung des historischen Standortes der Potsdamer Garnisonkirche und seiner Umgebung soll eine rund 500.000 Euro teure Machbarkeitsstudie erstellt werden. Die Stadtverordnetenversammlung billigte in der Nacht zu Donnerstag einen Kompromissvorschlag für das Areal, der unter anderem einen Verzicht auf ein neues Kirchenschiff und stattdessen ein „Haus der Demokratie“ vorsieht und der in einer Machbarkeitsstudie geprüft werden soll. Die Garnisonkirchenstiftung begrüßte den Beschluss, dem eine längere Debatte im Stadtparlament vorangegangen war.

Die Stadtverordnetenversammlung eröffne mit dem Beschluss zum Forum Plantage eine neue Perspektive für Potsdam, erklärte die Stiftung in der Nacht zu Donnerstag. Damit biete sich „eine Chance für einen gemeinsam gestaltbaren Verfahrens- und Beteiligungsprozess, aus dem ein starkes Forum für Demokratie und Geschichte hervorgehen kann“. Der Beschluss sei eine grundlegende Entscheidung für den Vorschlag, aus dem wiedererrichteten Turm der Garnisonkirche, dem Areal des benachbarten früheren DDR-Rechenzentrums und einem neuen Haus der Demokratie auf dem Standort des ehemaligen Kirchenschiffs ein gemeinsames Forum zu schaffen.

„Ich freue mich über die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung“, betonte der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, der evangelische Berliner Altbischof Wolfgang Huber: „Ich hoffe sehr, dass die Weiterentwicklung dieses Vorhaben zu einem gut durchdachten und zukunftsweisenden Ergebnis führen wird.“ Nun könne mit der Klärung und Beantwortung noch offener Fragen begonnen werden.

Info
Die historische Potsdamer Garnisonkirche wurde 1735 fertiggestellt, 1945 bei einem Luftangriff weitgehend zerstört und 1968 abgerissen, der zunächst weiter für Andachten genutzte Turm wurde gesprengt. Seit 2017 wird am historischen Standort ein neuer Kirchturm gebaut. Der nun von den Stadtverordneten beschlossene Kompromissvorschlag zur Gestaltung des Areals sieht auch vor, das DDR-Gebäude zu erhalten, das zum Teil auf dem Grundstück des früheren Kirchenschiffs steht und eigentlich abgerissen werden sollte. Das Gebäude wird seit einiger Zeit als Kunst- und Kreativzentrum genutzt.