05.09.2014
Am Freitag haben Frauen verschiedener Religionsgemeinschaften für Menschenrechte und gegen religiösen Fanatismus vor dem Brandenburger Tor demonstriert.
5. September 2014. Berlin (epd). Mit einer Mahnwache haben am Freitag vor dem Brandenburger Tor in Berlin Frauen verschiedener Religionsgemeinschaften für Menschenrechte und gegen religiösen Fanatismus demonstriert. Sie hielten Schilder, auf denen neben dem Bekenntnis zu ihrer Religionsgemeinschaft stand: «Ich will leben, nicht Leben nehmen. Kein Morden im Namen Gottes.»
Aufgerufen hatten dazu die ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin, Lala Süsskind, die Berliner evangelische Superintendentin Ulrike Trautwein, die deutsch-türkische Anwältin Seyran Ates und die Alevitin Gülsen Cakal. Unter anderem nahm auch die ehemalige Berliner Diakonie-Chefin Susanne Kahl-Passoth daran teil. Hintergrund ist der aktuelle Konflikt im Irak und in Syrien und das Vorgehen der sunnitischen Terrorgruppe «Islamischer Staat» (IS).
«Wir sind entsetzt, empört und wütend, wie bestialisch Menschen im Namen Gottes andere Menschen töten», hieß es in dem Aufruf. Territoriale Ansprüche und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden sollten durch «Religionskriege» legitimiert werden: «Dieser Wahnsinn muss aufhören», hieß es auf einem Flyer zur Mahnwache. Jeder Mensch auf der Welt solle seine Persönlichkeit frei entfalten können, ohne Repressalien staatlicher oder nichtstaatlicher Gruppen fürchten zu müssen.