20.11.2017
Zum sogenannten Bildungstag präsentieren vier Kirchenkreise an historisch relevanten Orten der Stadt Angebote, um "die Bedeutung von Vergangenheit zu begreifen und mit der Gegenwart zu verbinden"
Berlin (epd). Mehr als 1.000 Berliner Schüler werden sich am Mittwoch zum Buß- und Bettag an Aktionen der evangelischen Kirche beteiligen. Zum sogenannten Bildungstag präsentieren vier Kirchenkreise an historisch relevanten Orten der Stadt Angebote, um "die Bedeutung von Vergangenheit zu begreifen und mit der Gegenwart zu verbinden", wie der Evangelische Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte am Montag mitteilte.
Zu den Bildungsorten gehören neben der Kapelle im Olympiastadion unter anderem das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen und das Mahnmal Gleis 17 in Grunewald, das an die Deportationstransporte der Deutschen Reichsbahn erinnert. Geboten werden auch ein Gespräch mit einer Überlebenden des Konzentrationslagers Ravensbrück, themenbezogene Theaterstücke, Stadtführungen und eine Führung durch die ehemalige Bonhoeffer Nervenklinik sowie Workshops mit Mitarbeitern der Berliner Stadtmission.
In der Kreuzberger Schüleruni in der Emmaus-Kirche halten Professoren, Theologen, Pharmakologen und Wissenschaftler Vorträge und bieten Workshops zum Themenschwerpunkt "Krankheit - mitten im Leben" an. So werden der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, und seine Frau Anne Schneider über ihre Erfahrungen mit Tod und Sterben berichten. Ihre jüngste Tochter Meike starb im Februar 2005 an Leukämie.
Seit 2009 besteht für evangelische Schülerinnen und Schüler am Buß- und Bettag keine Verpflichtung zum Schulbesuch. Diese Regelung wurde vom Berliner Senat aus Gründen der Gleichbehandlung der Konfessionen getroffen. Die Teilnahme am Bildungstag der Kirche ist allerdings freiwillig.
Info
Eine Übersicht über alle Angebote: www.bildungstag-ekbo.de