10.09.2021
Prenzlau (epd). Als Generationenaufgabe sieht Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) den Erhalt der zahlreichen Dorfkirchen im Land an. Es handele sich bei Sicherung und Nutzung der Gebäude um eine Daueraufgabe, für die jede Generation aufs Neue Verantwortung trage, sagte Schüle am Freitag in ihrem Grußwort zu einer Tagung des Kirchlichen Bauamtes der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Prenzlau. Die Tagung in der St.-Jacobi-Kirche stand unter dem Titel „Dorfkirchen: Geliebt, aber akut bedroht“.
Schüle nannte die rund 1.600 Kirchen im Land einen „wertvollen Schatz, dessen Erhaltung uns allen am Herzen liegt“. Jede Kirche sei dabei einzigartig, was den Erhalt allerdings nicht einfacher mache. Wie identitätsstiftend Kirchen seien, zeige sich etwa daran, wie viele Lebensereignisse der Menschen vor Ort mit ihnen verbunden seien.
Bischof Christian Stäblein dankte dem Land auf der Tagung ausdrücklich für die Hilfe beim Erhalt der Dorfkirchen. Nie seien die 1.600 Gebäude so gut saniert gewesen wie heute. Dies sei auch der Hilfe des Landes zu verdanken. Dennoch brauche es weiter Ideen und Initiativen, wie der Erhalt und die dauerhafte Nutzung von Kirchen gelingen kann, unterstrich Stäblein.
Laut Kirchlichem Bauamt sind zwischen 20 und 30 Prozent der rund 1.600 Dorfkirchen sanierungsbedürftig. Während nach der Wiedervereinigung vor allem Dächer und Außenwände saniert worden seien, stellten heute die Fachleute immer häufiger schadhafte, etwa von Schimmel befallene Dachstühle und Innenräume fest. Zudem erfordere der Klimawandel Anpassungsmaßnahmen in den Gebäuden.
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