26.11.2020
Berlin (epd). Die Direktorin des Berliner Instituts für Museumsforschung, Patricia Rahemipour, hat sich trotz Pandemie für die Wiederöffnung der Museen ausgesprochen. Museen seien wichtige Orte der Bildung, böten soziale Räume für den Austausch, aber auch für besinnliche Momente, sagte Rahemipour in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Oftmals verfügten die Museen über große Räume, um die notwendigen Abstände zu gewährleisten. In den vergangenen Monaten hätten die Häuser sehr viel in Hygienekonzepte und in die Besucherlenkung investiert. "Es wurde alles getan, um die Gesundheit der Menschen zu schützen", sagte Rahemipour.
"Wir müssen jetzt gegenüber der Politik die Stimme erheben", forderte die Museumsexpertin weiter. Zugleich warnte sie davor, dass einige Häuser und Einrichtungen die Pandemie nicht überleben werden. Die Mehrzahl der rund 7.000 Museen in Deutschland werde nicht staatlich finanziert.
"Vor allem nach der zweiten Schließung in diesem Herbst hat sich eine große Enttäuschung breit gemacht." Zwar hätten in den vergangenen Monaten viele Museen ihre digitalen Angebote ausgebaut. "Objekte sind aber nicht umsonst Originale", sagte Rahemipour. Museen seien auf die Menschen vor Ort angewiesen: "Ein Instawalk ersetzt nicht das Erlebnis eines Besuches."
Weiter lobte sie das Bemühen der Bundesregierung, mit Förderprogrammen gerade kleinere Häuser zu unterstützen, etwa beim Ausbau ihrer digitalen Angebote. Dabei verwies sie auch auf die Kooperationsmöglichkeiten mit der Deutschen Digitalen Bibliothek und deren virtuelle Ausstellungsmöglichkeiten.
epd-Gespräch: Lukas Philippi