02.09.2021
Zwischen 20 und 30 Prozent der rund 1.600 Dorfkirchen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sind laut Kirchlichem Bauamt sanierungsbedürftig. Während nach der Wiedervereinigung vor allem Dächer und Außenwände saniert worden seien, stellten heute die Fachleute immer häufiger schadhafte, etwa von Schimmel befallene Dachstühle und Innenräume fest, sagte der Leiter des kirchlichen Bauamtes der EKBO, Frank Röger, der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung „Die Kirche“ (Ausgabe vom 5. September). Zudem erfordere der Klimawandel Anpassungsmaßnahmen in den Gebäuden.
Röger sprach sich für Mischnutzungen von alten Kirchen insbesondere auf dem Land aus. Die von Mitgliederschwund und demografischen Wandel betroffenen Kirchengemeinden vor Ort müssten sich öffnen: „Nur genutzte Gebäude können auf Dauer erhalten bleiben.“ Deshalb würden Mit-, Um- und Weiternutzungskonzepte gesucht. Gelungene Beispiele seien etwa die „Nabu-Kirche“ in Temmen in der Uckermark, die sowohl von Naturschützern als auch für Gottesdienste genutzt werde, oder die Kirche in Barsikow in der Prignitz, in der Pilger übernachten könnten.
Das Kirchliche Bauamt der EKBO lädt den Angaben zufolge am 10. September zu einer Tagung mit dem Titel „Dorfkirchen: Geliebt, aber akut bedroht“ nach Prenzlau in die St.-Jacobi-Kirche ein.
(epd)