25.09.2014
Druck auf Flüchtlinge soll vermieden werden
25. September 2014. Berlin (epd). Für die derzeit von Flüchtlingen bewohnte ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg gibt es noch kein Räumungsdatum. Allerdings sei den 45 Bewohnern mitgeteilt worden, dass der angestrebte Umbau des Gebäudes in ein Flüchtlingszentrum nur erfolgen kann, wenn das Haus leergeräumt einem künftigen Träger übergeben werden kann, sagte der Sprecher des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg, Sascha Langenbach, am Mittwoch in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Mit dem Diakonischen Werk und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband würden bereits Gespräche über eine Übernahme der ehemaligen Schule geführt. Neben verschiedenen Angeboten für Flüchtlinge sollen dort unter anderem auch 120 Wohnplätze für Asylbewerber entstehen.
Langenbach betonte, es solle kein Druck auf die Flüchtlinge ausgeübt werden. Den Flüchtlingen sei in einem Gespräch am Dienstag deutlich gemacht worden, dass der Bezirk in der Vergangenheit alles versucht habe, ihren Forderungen nachzukommen. Allerdings könne der Bezirk weder eine Bleiberecht noch das Recht auf Arbeit für Asylbewerber durchsetzen.
Zugleich verwies Langenbach auf den enormen finanziellen Aufwand des Bezirks für das leerstehende Schulgebäude. Die Kosten würden bis zum Jahresende zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro betragen. Allein der Sicherheitsdienst für das Schulgebäude, der unter anderem eine erneute Besetzung der Gerhart-Hauptmann-Schule verhindern soll, koste mindestens 160.000 Euro im Monat. Der Bezirk hat inzwischen eine Haushaltssperre verhängt.