23.06.2014
Das geplante Museum des Leichen-Plastinators Gunther von Hagens am Berliner Alexanderplatz hat offenbar noch kein grünes Licht.
23. Juni 2014. Berlin (epd). Das geplanten Museum des Leichen-Plastinators Gunther von Hagens am Berliner Alexanderplatz hat offenbar noch kein grünes Licht. «Es ist noch gar nichts entschieden», sagte die Sprecherin des Bezirksamtes Berlin-Mitte, Christina Stolzenberg, am Montag in Berlin auf epd-Anfrage. Sie trat damit Medienberichten entgegen, wonach das Gesundheitsamt bereits eine Entscheidung über das Ausstellen von Ganzkörperplastinaten, einzelnen Organen und transparenten Körperscheiben getroffen habe.
Derzeit werde noch geprüft, inwieweit die geplante «Körperwelten»-Ausstellung mit dem Berliner Bestattungsgesetz vereinbar sei. Eine Frist gebe es nicht. Der umstrittene Plastinator Gunther von Hagens will ab Herbst mitten im Berliner Stadtzentrum auf rund 1.200 Quadratmetern insgesamt 20 menschliche Körper und 200 Körperteile ausstellen. Es wäre die weltweit erste Dauerausstellung der bislang als Wanderausstellung konzipierten «Körperwelten», in der plastinierte menschliche Körper und Körperteile gezeigt werden.
Nach dem Berliner Bestattungsgesetz dürfen Leichen nicht öffentlich ausgestellt werden und müssen bestattet werden. Dies gelte auch für Leichenteile, betonte die Bezirksamtsprecherin. Ausnahmegenehmigungen könnten etwa für wissenschaftliche Zwecke erteilt werden. Das geplante «Körperwelten»-Museum ist in den vergangenen Wochen auf starken Protest unter anderem der Kirchen gestoßen.