Obdachlose: Stadtmission will an den Alexanderplatz

Berlin (epd). Die Berliner Stadtmission will nahe dem Alexanderplatz einen neuen Standort eröffnen. „Dort besteht ein sehr großer Bedarf an elementarer Versorgung in Kombination mit Straßensozialarbeit, nachhaltiger Beratung und Vermittlung in weiterführende Hilfeangebote“, sagte Ellen Eidt von der Stadtmission am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dafür würden „so schnell wie möglich geeignete Räumlichkeiten im Umfeld des Alexanderplatzes“ benötigt.

Die Stadtmission hatte in der vergangenen Woche die Schließung der traditionsreichen Wohnungslosentagesstätte „Warmer Otto“ im Stadtteil Moabit angekündigt. Zur Begründung wurde auf unzureichende Rahmenbedingungen, die „Herausforderungen des Generationenwechsels“ im Team der Sozialarbeiter und eine fehlende tragfähige Perspektive für die Tagesstätte verwiesen. Zwei Mitarbeitende hätten kurzfristig ihre Mitarbeit widerrufen. Dabei gehe es nicht nur um Arbeits-, Gesundheits- und Datenschutzschutz, sondern auch um konzeptionelle Fragen. Die Schließung war für diesen Freitag angekündigt.

„Die Kurzfristigkeit rührt allein daher, dass wir auch für einen befristeten Weiterbetrieb nach zwei Jahren intensiver Anstrengungen keine tragfähige Option mehr gefunden haben“, sagte Eidt von der Leitung Diakonie der Stadtmission. Allerdings sollen die Postfächer der Gäste des „Warmen Otto“ bis auf Weiteres zugänglich bleiben. Auch die Beratung für Wohnungslose EU-Bürger bleibe erhalten. 15 Menschen, die Gäste der Tageseinrichtung waren, sollen „eine bedingungslose 24/7-Unterbringung und umfassende psychosoziale Beratung erhalten“.