Ökumenischer Barbara-Gottesdienst zur U-Bahn-Eröffnung

04.12.2020

Ungewöhnlich, aber in der Tradition stehend: Die Kirchen in Berlin dankten zur Eröffnung der verlängerten U-Bahnlinie 5 für den Schutz der Bauarbeiter.

Berlin (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst zu Ehren der Heiligen Barbara haben die Kirchen am Freitag in der Berliner Marienkirche die fertiggestellte Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 gefeiert. Die Heilige Barbara gilt als Schutzpatronin der Bergleute und Bauarbeiter. "Im Gedenken an die Heilige Barbara bitten wir um Segen und Beistand für alle Menschen in dieser Stadt, die zukünftig in den U-Bahn-Tunneln unterwegs sein werden, für Fahrgäste der U5 ebenso wie für BVG-Mitarbeitende", erklärte Gemeindepfarrerin Corinna Zisselsberger zur Eröffnung der verlängerten U-Bahn-Linie.

Nach rund zehn Jahren Bauzeit erfolgte am Freitag die Lückenschließung der U-Bahnlinie 5 zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz. Kurz nach 12 Uhr mittags hielten erstmals Züge mit Fahrgästen auf den beiden neuen U-Bahnhöfen Rotes Rathaus und Unter den Linden. Fahrgäste können nun ohne Umstieg zwischen dem Hauptbahnhof und dem Stadtteil Hönow im Osten der Stadt hin- und herfahren. Die Baukosten liegen bei mindestens 525 Millionen Euro. Bereits seit 2009 verkehrte die U55 zwischen Brandenburger Tor und Hauptbahnhof mit Halt zwischen Bundestag und Kanzleramt.

Mit Beginn der Bauarbeiten am Lückenschluss der U5 hatten die Tunnelbauer den Angaben zufolge jedes Jahr am Barbaratag (4. Dezember) zu Ehren ihrer Schutzheiligen mit einer eigenen Statue der Heiligen Barbara einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert und um Beistand bei der oft nicht ungefährlichen Arbeit gebeten.
Der katholische Dompropst Tobias Przytarski von der St. Hedwigs-Kathedrale erklärte zum Gottesdienst: "Der Überlieferung nach wurde die Heilige Barbara zur Schutzpatronin der Tunnelbauer, weil sich bei ihrer Flucht vor ihrem böswilligen Vater ein Felsen öffnete, hinter dem sie sich verstecken konnte. Sie war gegen seinen Willen Christin geworden." Schutzheilige hätten im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren. Deshalb sei es "umso schöner, dass sich die Tunnelbauer 'ihrer' Patronin anvertrauen", betonte Przytarski.

Pfarrerin Zisselsberger unterstrich, die Eröffnung der U5-Verlängerung betreffe die ganze Stadt und die City-Kirchen St. Hedwig und St. Marien seien für die Anliegen der Stadt da, "unabhängig von Religion und Weltanschauung". Anders als in den Vorjahren wurde zur Eröffnung der U-Bahnlinie mit der eigenen Barbara-Statue aus St. Marien gefeiert. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und war Teil des gotischen Hochaltars der ehemaligen Klosterkirche.

Zur Bedeutung der Heiligen Barbara sagte die Pfarrerin: "Aus evangelischer Sicht ist Barbara ein Vorbild in ihrer Glaubenstreue. Sie hat auch im Angesicht von Bedrohung, Verfolgung und Tod an ihrem Glauben an Gott festgehalten." Der mit ihr verbundene Zweig - meist ein Obstzweig, der am Barbaratag geschnitten und in Wasser gestellt wird und dann zu Weihnachten blüht - sei ein Zeichen der Hoffnung, dass das Leben letztlich über den Tod siegt. Das Gedenken an Glaubensvorbilder verbinde katholische und evangelische Christinnen und Christen, sagte Zisselsberger.

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