21.09.2021
Kelkheim/Berlin (epd). Das Hilfswerk Open Doors wirft deutschen Behörden vor, Tausenden von christlichen Konvertiten den Asylschutz zu verweigern. Vielen drohe die Abschiebung in Länder, in denen die Abkehr vom Islam als todeswürdiges Verbrechen gelte, erklärte die Organisation für verfolgte Christen am Montag im hessischen Kelkheim. Zuvor hatte die Tageszeitung „Die Welt“ über die Open-Doors-Studie zur asylrechtlichen Situation von 5.207 christlichen Konvertiten in Deutschland berichtet.
In der repräsentativen Erhebung „Missachtung der Menschenwürde von Flüchtlingen in Deutschland“ wurden laut Open Doors Daten aus 133 Kirchengemeinden ausgewertet. Die größte Gruppe der Konvertiten komme aus dem Iran. „Gerade dort nimmt die Bedrohung durch Verfolgung weiter zu“, betonte das Hilfswerk. Trotz Verfolgung durch das iranische Regime würden sich seit Jahren immer mehr Menschen dem christlichen Glauben zuwenden.
Aus dem Iran Geflüchtete erhielten immer seltener Schutz, hieß es weiter. So hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nach Angaben von Open Doors im Jahr 2017 insgesamt 50,6 Prozent von ihnen einen Schutzstatus verweigert. In den Jahren bis 2020 stieg dieser Anteil den Berechnungen des Hilfswerks zufolge auf 77,3 Prozent und bis Mai 2021 auf 76,2 Prozent. Darunter seien Tausende Konvertiten gewesen, hieß es weiter.
Die Behörden in Deutschland verdächtigten viele Konvertiten, ihren Wechsel zum christlichen Glauben nur vorzutäuschen, kritisiert Open Doors. Dasselbe Misstrauen werde Pastorinnen und Pastoren entgegengebracht, die den Geflüchteten ihren Glauben bescheinigen.
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